Topic: oh Jugend
Das war schön. Im Angesicht der Weserkette mit der Schulfreundin über Vergangenes reden und lachen und den alten Herrn Kaiser besuchen. Erschreckend, wie die umliegenden Ausflugszielgebäude verfallen, verrottete Fensterrahmen und blinde Plastikstühle. Hawaiitoast trotzdem 8,50. Vielleicht sind das noch Mark. Selbst die Sandsteinstufen zum Denkmal scheinen mir wettergerundet und mürbe. Rechtsseitig gibt es eine neue Treppe. Die Erinnerungen an die Szenerie sind trügerisch und vermischen sich mit der jetzigen. Moltketurm, gut 13 Meter hoch. Ich lauf kurz rauf, die Freundin aber hat Höhenangst. Hier habe ich mit einem Liebhaber erstmals geknutscht. Auf der Wittekindsburg noch mehr Olles, die besagten Stühle stehen an Tische geklappt, deren Beine bis zum Knie verrostet sind, zerbrochene Steintreppen, was für ein schöner Saal das mal war. Die üblichen Neugierigen stehen um den Absprung für Drachenflieger, wir auch. Wie das wohl ist, wenn der Aufwind die Flügel hält und man über den hellgrünen Bäumen davongleitet. Von dieser Stelle hat der Liebhaber noch Fotos, ich sitze hinter langem Haar versteckt auf der Plattform, die mit Kunstrasen belegt ist, auch der mittlerweile 30 Jahre später.
Einzig gut erhalten die kleine Margaretenkapelle und oben auf dem Kamm eine Ausgrabungsstätte mit kreuzförmigen Ruinen aus dem 10. Jahrhundert, die von einem modernen Holzglasbau geschützt wird. Auf dem Weg entdecken wir Natürliches, früher Waldmeister, Buschwindröschen, Buchentriebe, die aus matschigem Laub hervorschauen, ebenso Gesichter aus vernarbten Baumstämmen.
Die Geschichten, die wir uns daheim bei ihr gegenseitig vortragen, sind alt und sehr lustig. Der Segen des Später-Seins: Die Ungereimtheiten der Jugend belachen können, die ersten Freunde, die unsäglichen ersten Male, all die bescheuerten Missverständnisse. Genauso verstehen wir uns in dem was Jetzt geschieht. Freude. Kreativität. Leben.
akrabke | 07. April 2014, 22:33 | 0 Kommentare
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Topic: Nah
Fleißig: Wildbiene
Es brummt im Insektenhotel auf der Fensterbank, das endlich von einigen Wildbienen als Brutstätte akzeptiert wurde. Zur Zeit werden sechs Kammern aktiv bearbeitet, eine ist schon verdeckelt. Solitärbienen bilden keine Schwärme, sondern nisten einzeln in Hohlräumen, in denen sie zuerst einen Vorrat an Pollen anlegen, der für die zukünftige Larve, die aus dem hineingelegten Ei heranwächst, Nahrung bietet, bis sie als fertige Biene ihrem Räumchen entschlüpft. Jede Biene legt pro Saison mehrere Eier. Es ist äußerst niedlich zu beobachten, wie sie sich in das Röhrchen zwängt, mal vorwärts, mal mit dem Po zuerst, im Inneren irgendwas macht und dann wieder rauskommt. Ich habe mich gefragt, wo sie Nachts schlafen, es ist ja noch kalt. Anscheinend verbringen sie eine schläfrige Zeit in den Hohlröhren, die sie gerade bearbeiten, heute früh konnte ich etwas Dunkles mit ein paar Fühlern, die rausschauen, erkennen.
Topic: Stadt Land Fluss
Neuerdings beschäftige ich mich ja mit Gartensachen. Die Saat begießen und so, und warten bis sie sprießt, also mit dem Leben in seiner ursprünglichen Funktion, als äh, Lebensspender. Anscheinend geht damit einher, dass die kleinen Probleme des persönlichen Lebens, wenn nicht verschwinden, so doch wenigstens unwichtiger werden.
Zwecks Erkundung größerer Lebenszusammenhänge fuhren eine Gruppe Interessierter mit Bahn und Bus los, um den Niedernstöckener Friedenshof zu besuchen. Sieben Menschen leben dort auf einem Bauernhof mit jeder Menge Fachwerk und Lehm. Das Konzept der Gemeinschaft beruht auf dem der Arche, die in den 70ern aus der Friedensbewegung entstanden ist. Die Begründer, ein Ehepaar, sind demnach Alt-68er, ein weiteres Paar ist etwa so alt wie ich und die jüngsten Mitte 20. Zum Lebenserwerb bewirtet man den Hof, hält Schafe und baut Gemüse und Obst an. Des weiteren werden Seminare angeboten, die sich mit rechtem Menschsein beschäftigen, durchzogen von Achtsamkeit und Spiritualität, angesiedelt irgendwo in der Mitte aktueller Strömungen (Buddhismus, Christentum, Yoga, Kunst- und Stimmtherapie etc.).
Praktizierte Achtsamkeit. Speziell ich bin besonders achtsam, was subtile Anzeichen von Esoterik betrifft. Ich kann mich aber entspannen. Bis auf anthroposophisch gerundete Ecken an selbstgezimmerter Innenarchitektur und lieb gemeinten bunten Lehmfresken ist die Gestaltung der Häuser, Gärten und Felder erdverbunden und folgt praktischen Erwägungen. Es gibt Gästezimmer unterm Reetdach und in Bauwägen, gemeinsames Kochen, morgendliche Meditationen, abendliches Feuer im Garten und stündliches Glockengeläut, das zum Innehalten läd. Unsere Gruppe ist neugierig und wir schauen und fragen und prüfen die Möglichkeiten, die ein verbindliches Miteinanderleben bringen. Wäre das nicht auch was für uns?
Bevor wir einen Rundgang über das Gehöft unternehmen, schnippeln wir gemeinsam Kartoffeln, Rüben und Sellerie, von denen die Frauen des Hauses ein veganes Mittagsmahl bereiten, das in der großen Halle des über 400 Jahre alten Haupthauses eingenommen wird, einfach und sehr lecker, im Rücken Ofenwärme, obendrüber vom Alter und offenen Feuern aus vergangenen Zeiten geschwärzte Eichenbalken. Während der Begehung schauen wir in jede Ecke, die Holzwerkstatt wird gewürdigt, das Rundbeet für heimische und andere Wild- und Heilkräuter, das Zwei-Hektar-Feld mit Bauwagen weit hinten als Rückzugsmöglichkeit, romantische Sitzecken, ein uralter Brunnen, weitere Beigebäude auf plattem Land und die Scheune, in deren Nord-Ecke helle und dunkle runde Milchschafe stehen und sich sofort kraulen lassen, ihre Wolle so dick, dass die Finger kaum bis zur Haut durchkommem, während die frechen Hühner überall auf dem Gelände herumscharren. Auf laut krähende Hähne hat man auch hier keinen Bock, sobald sie geschlüpft sind, "gibt man sie weg", was auch immer das bedeutet.
Wir sehen und lernen viel. Eine grundsätzliche Frage nimmt in mir Gestalt am: Wo kommt das Geld her? Am Nachmittag ist Zeit, ausführlich darüber zu reden, wir treffen uns im Seminarraum unterm Dach des kürzlich erbauten Niedrigernergiehauses. Es gibt ein bisschen Eso-Alarm, als wir Morning Has Broken singen und etwas Rumtanzen. Ist dann aber doch ganz schön. Die Buddhistin, die auch dabei ist mit Freundin, zwinkert mir zu.
Jetzt sitzen wir alle in der Runde auf wohlgestopften Meditations-Kissen und jede/r, die Ausflugsgäste und die Bewohner erzählen von ihren Vorstellungen, Wünschen und Hoffnungen, die sich an ein Leben in Gemeinschaft knüpfen. Da wir mittlerweile einen Einblick bekommen haben, wie eng sowas sein kann, stelle ich fest, dass mir mein Leben in der Stadt, allein in einer lieben Wohnung, Freunde, die um die Ecke wohnen und einem guten Café, viel zu gut gefällt, als dass ich es gegen das hier eintauschen würde. Natürlich fehlt mir manchmal die Natur und eine geistige Gemeinschaft, all das könnte ich hier finden, in dem ich ab und an zu Besuch komme, ein bisschen im Garten buddele und in der Küche Selbstgeerntetes zubereiten helfe. So stelle ich mir das vor, und offensichtlich ist dafür auch Raum und Bedarf. Es gäbe immer viel zu tun, und gerade in den letzten Jahren, berichtet die Älteste, hätte sie weniger Freizeit denn je gehabt. Wer sich hier als Gast zurückziehen möchte, wird kaum Gelegenheit finden, sich mit einem guten Buch auf die schöne Bank dort unterm Baum zu setzen, weil jede helfende Hand vonnöten ist, das System aufrecht zu erhalten.
Da ich ausgeklügelte Finanzsysteme grundsätzlich erstmal nicht verstehe, kann ich nur grob wiedergeben, wie dieses hier funktioniert. Es gibt einen Verein, bei dem die Bewohner z. T. angestellt sind und der Geldmittel vom Staat abgreift, und eine andere Gruppe von Interessierten, denen der Hof gehört und ihn ohne Gewinninteresse an die Gemeinschaft vermietet. Die Seminare sind eine weitere Einnahmequelle und auch die Überschüsse aus der Landwirtschaft, ebenso Spenden. Es gibt eine gemeinsame Kasse, in der alles Geld verwaltet und Ausgaben getätigt werden. Wenn Arbeiten anfallen, die keiner der Bewohner ausführen kann, z. B. dieses Jahr das Reetdach neu decken, werden Fachkräfte dafür normal entlohnt werden müssen. Auf die Frage, wie das alles funktioniert, wird lachend erwidert, das wüsste man nicht ganz genau, aber es würde seit über 30 Jahren irgendwie gehen. Na, schön. Trotzdem entdecke ich den Zipfel Kapitalismus und würde gerne mal an ihm zupfen. Es gibt also Geldgeber, ohne die man den Hof nicht hätte erwerben können. Und auf die Gelder vom Staat lässt sich auf keinen Fall verzichten. Natürlich, den Versuch, vollkommen autonom zu leben, hätte man schnell als unrealistisch aufgeben müssen.
Fast schon am Ende der Runde schwebt ein weiteres Thema im Raum, die Altersvorsorge. Da die Arche-Projekte allesamt noch keine Erfahrungen damit haben, wird man es auf sich zukommen lassen. Es klingt aber schon an, dass der Friedenshof kein Gnadenhof sein kann, der seine alt gewordenen Menschen zu pflegen imstande ist. Die Älteste ist immerhin schon 74 Jahre alt, aber noch rüstig genug, um mitzuwirtschaften. Da alle Bewohner nur minimal in die Rente einzahlen konnten, wird das Wenige der Gemeinschaftskasse nicht für alle reichen, wenn jemand wegen Altersschwäche ausfällt.
Bedeutet alt oder krank sein den Auszug aus der Gemeinschaft, für die die beiden Ältesten sich ihr halbes Leben mit Leib und Seele eingesetzt haben? Um dann am Ende des Lebens verarmt in einem hässlichen Heim zu enden, wo der Pfleger nur drei Minuten Zeit für sie hat? Es macht mich traurig, dass es sich fast so anhört. Aber wer weiß, vielleicht wird auch diese Unmöglichkeit gemeistert werden.
Voller widersprüchlicher Eindrücke kehre ich zurück, kuschele mich in mein Bett und genieße Einsamkeit und Stille.
Zwecks Erkundung größerer Lebenszusammenhänge fuhren eine Gruppe Interessierter mit Bahn und Bus los, um den Niedernstöckener Friedenshof zu besuchen. Sieben Menschen leben dort auf einem Bauernhof mit jeder Menge Fachwerk und Lehm. Das Konzept der Gemeinschaft beruht auf dem der Arche, die in den 70ern aus der Friedensbewegung entstanden ist. Die Begründer, ein Ehepaar, sind demnach Alt-68er, ein weiteres Paar ist etwa so alt wie ich und die jüngsten Mitte 20. Zum Lebenserwerb bewirtet man den Hof, hält Schafe und baut Gemüse und Obst an. Des weiteren werden Seminare angeboten, die sich mit rechtem Menschsein beschäftigen, durchzogen von Achtsamkeit und Spiritualität, angesiedelt irgendwo in der Mitte aktueller Strömungen (Buddhismus, Christentum, Yoga, Kunst- und Stimmtherapie etc.).
Praktizierte Achtsamkeit. Speziell ich bin besonders achtsam, was subtile Anzeichen von Esoterik betrifft. Ich kann mich aber entspannen. Bis auf anthroposophisch gerundete Ecken an selbstgezimmerter Innenarchitektur und lieb gemeinten bunten Lehmfresken ist die Gestaltung der Häuser, Gärten und Felder erdverbunden und folgt praktischen Erwägungen. Es gibt Gästezimmer unterm Reetdach und in Bauwägen, gemeinsames Kochen, morgendliche Meditationen, abendliches Feuer im Garten und stündliches Glockengeläut, das zum Innehalten läd. Unsere Gruppe ist neugierig und wir schauen und fragen und prüfen die Möglichkeiten, die ein verbindliches Miteinanderleben bringen. Wäre das nicht auch was für uns?
Bevor wir einen Rundgang über das Gehöft unternehmen, schnippeln wir gemeinsam Kartoffeln, Rüben und Sellerie, von denen die Frauen des Hauses ein veganes Mittagsmahl bereiten, das in der großen Halle des über 400 Jahre alten Haupthauses eingenommen wird, einfach und sehr lecker, im Rücken Ofenwärme, obendrüber vom Alter und offenen Feuern aus vergangenen Zeiten geschwärzte Eichenbalken. Während der Begehung schauen wir in jede Ecke, die Holzwerkstatt wird gewürdigt, das Rundbeet für heimische und andere Wild- und Heilkräuter, das Zwei-Hektar-Feld mit Bauwagen weit hinten als Rückzugsmöglichkeit, romantische Sitzecken, ein uralter Brunnen, weitere Beigebäude auf plattem Land und die Scheune, in deren Nord-Ecke helle und dunkle runde Milchschafe stehen und sich sofort kraulen lassen, ihre Wolle so dick, dass die Finger kaum bis zur Haut durchkommem, während die frechen Hühner überall auf dem Gelände herumscharren. Auf laut krähende Hähne hat man auch hier keinen Bock, sobald sie geschlüpft sind, "gibt man sie weg", was auch immer das bedeutet.
Wir sehen und lernen viel. Eine grundsätzliche Frage nimmt in mir Gestalt am: Wo kommt das Geld her? Am Nachmittag ist Zeit, ausführlich darüber zu reden, wir treffen uns im Seminarraum unterm Dach des kürzlich erbauten Niedrigernergiehauses. Es gibt ein bisschen Eso-Alarm, als wir Morning Has Broken singen und etwas Rumtanzen. Ist dann aber doch ganz schön. Die Buddhistin, die auch dabei ist mit Freundin, zwinkert mir zu.
Jetzt sitzen wir alle in der Runde auf wohlgestopften Meditations-Kissen und jede/r, die Ausflugsgäste und die Bewohner erzählen von ihren Vorstellungen, Wünschen und Hoffnungen, die sich an ein Leben in Gemeinschaft knüpfen. Da wir mittlerweile einen Einblick bekommen haben, wie eng sowas sein kann, stelle ich fest, dass mir mein Leben in der Stadt, allein in einer lieben Wohnung, Freunde, die um die Ecke wohnen und einem guten Café, viel zu gut gefällt, als dass ich es gegen das hier eintauschen würde. Natürlich fehlt mir manchmal die Natur und eine geistige Gemeinschaft, all das könnte ich hier finden, in dem ich ab und an zu Besuch komme, ein bisschen im Garten buddele und in der Küche Selbstgeerntetes zubereiten helfe. So stelle ich mir das vor, und offensichtlich ist dafür auch Raum und Bedarf. Es gäbe immer viel zu tun, und gerade in den letzten Jahren, berichtet die Älteste, hätte sie weniger Freizeit denn je gehabt. Wer sich hier als Gast zurückziehen möchte, wird kaum Gelegenheit finden, sich mit einem guten Buch auf die schöne Bank dort unterm Baum zu setzen, weil jede helfende Hand vonnöten ist, das System aufrecht zu erhalten.
Da ich ausgeklügelte Finanzsysteme grundsätzlich erstmal nicht verstehe, kann ich nur grob wiedergeben, wie dieses hier funktioniert. Es gibt einen Verein, bei dem die Bewohner z. T. angestellt sind und der Geldmittel vom Staat abgreift, und eine andere Gruppe von Interessierten, denen der Hof gehört und ihn ohne Gewinninteresse an die Gemeinschaft vermietet. Die Seminare sind eine weitere Einnahmequelle und auch die Überschüsse aus der Landwirtschaft, ebenso Spenden. Es gibt eine gemeinsame Kasse, in der alles Geld verwaltet und Ausgaben getätigt werden. Wenn Arbeiten anfallen, die keiner der Bewohner ausführen kann, z. B. dieses Jahr das Reetdach neu decken, werden Fachkräfte dafür normal entlohnt werden müssen. Auf die Frage, wie das alles funktioniert, wird lachend erwidert, das wüsste man nicht ganz genau, aber es würde seit über 30 Jahren irgendwie gehen. Na, schön. Trotzdem entdecke ich den Zipfel Kapitalismus und würde gerne mal an ihm zupfen. Es gibt also Geldgeber, ohne die man den Hof nicht hätte erwerben können. Und auf die Gelder vom Staat lässt sich auf keinen Fall verzichten. Natürlich, den Versuch, vollkommen autonom zu leben, hätte man schnell als unrealistisch aufgeben müssen.
Fast schon am Ende der Runde schwebt ein weiteres Thema im Raum, die Altersvorsorge. Da die Arche-Projekte allesamt noch keine Erfahrungen damit haben, wird man es auf sich zukommen lassen. Es klingt aber schon an, dass der Friedenshof kein Gnadenhof sein kann, der seine alt gewordenen Menschen zu pflegen imstande ist. Die Älteste ist immerhin schon 74 Jahre alt, aber noch rüstig genug, um mitzuwirtschaften. Da alle Bewohner nur minimal in die Rente einzahlen konnten, wird das Wenige der Gemeinschaftskasse nicht für alle reichen, wenn jemand wegen Altersschwäche ausfällt.
Bedeutet alt oder krank sein den Auszug aus der Gemeinschaft, für die die beiden Ältesten sich ihr halbes Leben mit Leib und Seele eingesetzt haben? Um dann am Ende des Lebens verarmt in einem hässlichen Heim zu enden, wo der Pfleger nur drei Minuten Zeit für sie hat? Es macht mich traurig, dass es sich fast so anhört. Aber wer weiß, vielleicht wird auch diese Unmöglichkeit gemeistert werden.
Voller widersprüchlicher Eindrücke kehre ich zurück, kuschele mich in mein Bett und genieße Einsamkeit und Stille.
Topic: Arbeitstisch
Der Tagesplan ist bisher unerledigt (Badezimmer und Fenster putzen, Phase Zwei auf dem Gemüsebeet, Konzept für die Geschäftsidee von A. und V.). Es passierte selten, dass ich das Rumsitzen vollständig genießen konnte, wo hingegen das meditative Sitzen ja erlaubt war. Wie alles flüssig in einen anderen Blickwinkel gerät, vorher das Regelwerk, und nun kein Regelwerk. Wieder etwas, von dem ich entfernt bin. Vieles lese ich mit anderem Verständnis. Vorher hatten die in Absätze gebrachten Worte etwas Festes, fast wie Mauern, wo doch Freiheit das Ziel ward, jetzt lösen sich die gleichen Worte auf wie Schönwetterwolken, jetzt stimmt alles (wieder) und Fragen verschwinden als hätte es sie niemals gegeben.
Ich würde gern mit einer bestimmten Person darüber reden und imaginäre Dispute fluten regelmäßig meinen Geist. Aber jedes meiner manchmal hitzigen Argumente erkenne ich als falsch aufgefasste Prämisse, und jedesmal ruft mir die Person, die ich selbst bin, zu, so war das doch gar nicht gemeint! Die Beschränkung erkenne ich in diesem Prozess als selbst auferlegt und ich fühle mich nun dem philosophisch entwappnet, was mir einst Form gegeben hat. Das größte Geschenk an mich ist die Selbstermächtigung, und jenes einst ist dabei noch gar nicht lange her.
Ich liebe die Nächte, in denen ich ablenkungs- und schlaflos unter der warmen Decke liege, dabei rufe ich mir den letzten Satz des Lieblingsbuches in Erinnerung und ich weiß jetzt, alles ist möglich innerhalb dieser Traumzustände, von denen einer nur unwesentlich realer ist als die anderen, just switch the labels.
Ich würde gern mit einer bestimmten Person darüber reden und imaginäre Dispute fluten regelmäßig meinen Geist. Aber jedes meiner manchmal hitzigen Argumente erkenne ich als falsch aufgefasste Prämisse, und jedesmal ruft mir die Person, die ich selbst bin, zu, so war das doch gar nicht gemeint! Die Beschränkung erkenne ich in diesem Prozess als selbst auferlegt und ich fühle mich nun dem philosophisch entwappnet, was mir einst Form gegeben hat. Das größte Geschenk an mich ist die Selbstermächtigung, und jenes einst ist dabei noch gar nicht lange her.
Ich liebe die Nächte, in denen ich ablenkungs- und schlaflos unter der warmen Decke liege, dabei rufe ich mir den letzten Satz des Lieblingsbuches in Erinnerung und ich weiß jetzt, alles ist möglich innerhalb dieser Traumzustände, von denen einer nur unwesentlich realer ist als die anderen, just switch the labels.
akrabke | 11. März 2014, 14:27 | 0 Kommentare
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Topic: Land
Den Beutel mit Erde aus dem Kabuff geholt und schon mal überall was verteilt. Dabei entdecke ich, dass die Eichel, die das Rieseneichhörnchen im Olivenbaum-Topf versteckt hatte, einen kleinen Trieb trägt und als ich versuche sie auszugraben, um sie einzutopfen, fühle ich eine lange Wurzel, die weit bis unten in den Topf reicht. Vorsichtig friemele ich dran rum und bette sie um, und jetzt hat die zukünftige Eiche ihren eigenen Tontopf. Auch habe ich mich im Schrebergarten von R. und S. nützlich gemacht und das Gemüsebeet umgegraben. Dort kann ich ein paar der Sämereien ausbringen, die ich von einer Kampagne gegen GMO-Saatgut übrig habe, weiß nicht, ob das noch keimt, ist schon her. Früher Heinrich, Möhren, Salat, Kürbis und verschiedenste Bohnensorten, ging ja um Bio-Diversität damals. Sogar Getreide ist dabei, Ur-Dinkel, Emmer, Roggen und Mais.
Das Wachsen und Gedeihen um mich rum gefällt mir. Frühling gefällt mir. Die Erde riecht gut. Auch die vielen Sozialkontakte tun gut, muss nur ein bisschen aufpassen, dass ich's nicht übertreibe und mir genügend Alleinsein gönne.
Dieses Jahr fühlen sich die ersten warmen Tage an wie neu und noch nie vorher erlebt.
Das Wachsen und Gedeihen um mich rum gefällt mir. Frühling gefällt mir. Die Erde riecht gut. Auch die vielen Sozialkontakte tun gut, muss nur ein bisschen aufpassen, dass ich's nicht übertreibe und mir genügend Alleinsein gönne.
Dieses Jahr fühlen sich die ersten warmen Tage an wie neu und noch nie vorher erlebt.
akrabke | 10. März 2014, 17:20 | 0 Kommentare
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Topic: gesehen
Wieder so rasendes Interessiertsein; die ganze Woche damit verbracht, Filme über Verschwörungen zu schauen, und Material darüber, ob die Welt nicht ganz anders sei, als sie sich mir (uns) darstellt. Auch nochmal Matrix, und wie das WTC pulverisiert wurde, dann erstaunliche Maßzahlen über die Pyramiden in Gizeh, Bilder von Kornkreisen angeschaut und alternative Berichte über das weltweite Finanzsystem und die Großkonzerne, die nicht nur Kinder zu Sklaven machen, sondern auch die Kaufsüchtigen, über Chemtrails und all das irre Zeug dort draußen, die Kriege zwischen den Staaten und Europa als neue Weltmacht, alles gaanz schlimm, und wo bleibt die Wahrheit, und was können wir überhaupt wirklich wissen. Es war ein Rausch. Dann wieder ganz Wunderbares – mathematische Formeln, die natürlichen Formen zugrunde liegen und umgekehrt. Nada Brahma, alles ist Klang.
Kieselalgen in größer
Was ist die Wahrheit? Anscheinend kann man Menschengemachtem nicht vertrauen. Hingegen ist die Natur voller Ordnung und schierer Schönheit. Dazwischen, wie eine Rosskur, lese ich Jed McKennas A Theory Of Everything, es ist noch nicht übersetzt, lästig es als Ebook auf dem Rechner zu lesen, dauernd dieses Bildschirmgeglotze. Aber dieses I AM/CONSCIOUSNESS beleuchtet meine Umgebung in großartigster Weise. Nicht nur ich frage mich, ob ich das nicht selbst geschrieben haben könnte, eines der Reviews verweist noch auf Fight Club, und ich muss wieder lächeln über die immer gleichen Fragen meiner Kindheit, warum bin ich ich und nicht du. Bin ich nicht alles? Bin ich gar allein?
Angestoßen hatte mein emsiges Netzgestöbere die Bestefreundin, die hat übrigens jetzt einen neuen Mann, "da ist ein neuer Mann in meinem Leben", rief sie mich freudig an. Später postete sie auf fb einen dieser Verschwörungsfilme über genmanipulierten Mais und all das andere, was wir unbedingt wissen müssen. Ich hoffe nun nicht, dass beide gemeinsam schlimme Filme schauen und demnächst zur Revolution ausrufen, jedenfalls musste ich Derartiges mit was anderem kontern und schlug das Ansehen von Naturfilmen vor oder Ausprobieren von einfachen biologischen Gegebenheiten am eigenen (oder des anderen) Leib.
Am Ende jedenfalls bleibt nichts (übrig). Ich tendiere nun dazu, keiner Nachricht mehr zu trauen, die ich nicht selbst prüfen kann. Und was kann man schon prüfen? Ich werde nicht in die Ukraine fahren, um mir mein eigenes Bild zu machen. Oder nach Mali, um Kinderarbeiter in Nestle-Kakaoplantagen aufzuspüren. Wahrscheinlich wäre es lohnender, bei der Entstehung eines Kornkreises anwesend zu sein, oder die Pyramiden selbst auszumessen. All I want is the truth, sang schon John Lennon mit Inbrunst, und auch ich würde behaupten, Wahrheit kommt noch vor Liebe. Vielleicht ist aber auch beides eins, mal sehen.
Ich bleibe jedenfalls dran.
Kieselalgen in größer
Was ist die Wahrheit? Anscheinend kann man Menschengemachtem nicht vertrauen. Hingegen ist die Natur voller Ordnung und schierer Schönheit. Dazwischen, wie eine Rosskur, lese ich Jed McKennas A Theory Of Everything, es ist noch nicht übersetzt, lästig es als Ebook auf dem Rechner zu lesen, dauernd dieses Bildschirmgeglotze. Aber dieses I AM/CONSCIOUSNESS beleuchtet meine Umgebung in großartigster Weise. Nicht nur ich frage mich, ob ich das nicht selbst geschrieben haben könnte, eines der Reviews verweist noch auf Fight Club, und ich muss wieder lächeln über die immer gleichen Fragen meiner Kindheit, warum bin ich ich und nicht du. Bin ich nicht alles? Bin ich gar allein?
Angestoßen hatte mein emsiges Netzgestöbere die Bestefreundin, die hat übrigens jetzt einen neuen Mann, "da ist ein neuer Mann in meinem Leben", rief sie mich freudig an. Später postete sie auf fb einen dieser Verschwörungsfilme über genmanipulierten Mais und all das andere, was wir unbedingt wissen müssen. Ich hoffe nun nicht, dass beide gemeinsam schlimme Filme schauen und demnächst zur Revolution ausrufen, jedenfalls musste ich Derartiges mit was anderem kontern und schlug das Ansehen von Naturfilmen vor oder Ausprobieren von einfachen biologischen Gegebenheiten am eigenen (oder des anderen) Leib.
Am Ende jedenfalls bleibt nichts (übrig). Ich tendiere nun dazu, keiner Nachricht mehr zu trauen, die ich nicht selbst prüfen kann. Und was kann man schon prüfen? Ich werde nicht in die Ukraine fahren, um mir mein eigenes Bild zu machen. Oder nach Mali, um Kinderarbeiter in Nestle-Kakaoplantagen aufzuspüren. Wahrscheinlich wäre es lohnender, bei der Entstehung eines Kornkreises anwesend zu sein, oder die Pyramiden selbst auszumessen. All I want is the truth, sang schon John Lennon mit Inbrunst, und auch ich würde behaupten, Wahrheit kommt noch vor Liebe. Vielleicht ist aber auch beides eins, mal sehen.
Ich bleibe jedenfalls dran.
Topic: Familienbande
Dudi ist die beste Schwester, die ich mir vorstellen kann. Wir reden über dies und das, am Telefon, für lange Gespräche in die NL habe ich eine Flatrate. Uns plagt gerade der gleiche Selbstzweifel: Wieso sind wir eigentlich auf diesem Kackplaneten gelandet? Während ich mich schon halbwegs damit abgefunden habe, unter Irren zu leben, trifft sie noch die volle Wucht des Unsinns. Überall nur schlimme Nachrichten, bejammern wir den aktuellen Status unserer kleinen Blauen Kugel. Es ist ja nur unter den Menschen ein Drama, in der Natur ist alles großartig harmonisch, erkläre ich weise. Obwohl sie die ältere und größere von uns beiden ist, empfinde ich sie als viel zarter. Sie hat mich beschützt als wir Kinder waren und angeblich war sie in einem anderen Leben meine Mutter.
Ihre Mutter-Rolle betrachten wir wieder einmal neu. Sie als die sich stets Sorgende. Zum 800. Mal versuche ich zu erklären, dass Sorgen und schlaflose Nächte niemandem helfen, keinem ist gedient damit, sie neben sich in der Scheiße sitzen zu haben, mitjammernd. Da hätt' ich ja noch Schuldgefühle, sie eingeladen zu haben. Komm, setz dich doch zu mir, mit so'ner Geste, und dabei ist es bloß 'ne Wanne voll scheißiger Matsche. Es gibt darüber jede Menge schlauer Gleichnisse, wie Lotuspflanzen, die im Schlamm gedeihen und die schönsten Blüten- ... und so weiter. Mit Metaphern aber brauche ich Dudi nicht zu kommen. Sie ist eine Frau der Fakten.
Darauf hinzuweisen, dass sie die Fakten manchmal nicht richtig erkennt, ist meine Aufgabe. Und genauso manchmal umgekehrt. Also ihre, und ich die Nullcheckerin. Das ist überhaupt nicht schlimm. Allerdings bin ich nah dran, einen Vorwurf mitschwingen zu lassen, als wir über ihr Kind sprechen (das in einem anderen Leben angeblich mein Kind war). Dass das Kind mittlerweile kein Kind mehr ist, sondern sein Leben selbstbestimmt leben möchte, dass es sich durch aktuelle Umstände unangenehm an seine katastrophale Mutter erinnert fühlt und mit zwölf schon die Aufgabe übernommen hatte, sie zu retten, z. B. blöde Männer aus der Wohnung zu werfen, die sie betrunken ausgenutzt hatten und andere Dramen. Als das Kind mir kürzlich davon erzählte, war mir nach Weinen. Wie kommt ein Kind dazu, die Verantwortung für seine Eltern zu übernehmen, fragt sie mich. Aus dem gleichen Grund, warum wir (als Kinder) die Verantwortung für unsere Eltern übernommen haben: Weil wir glaubten, sie seien nicht überlebensfähig.
Eine Stille. Verdrehte Welt. Ich möchte platzen. Sie reagiert ruhig auf meinen Vorwurf, als hätte sie nichts gehört und ich bin froh darüber. Wie oft habe ich auf der Seite des Kindes gestanden und ihre leidvollen Eskapaden mit größter Ablehnung beobachtet. Ihre bescheuerten Männergeschichten, die anstrengende Trennung vom Kindsvater, die viel Gemeinsames mit der unserer Eltern hatte. Die Szenerie tat mir allein beim Zuschauen furchtbar weh. Dabei rief sie mir in meinen eigenen Trennungsphasen immer wieder zu – ich möchte nicht, dass du so leidest!
Wir leiden allein. Natürlich tut eine Umarmung gut, ein liebes Wort, ein offenes Ohr, aber der Schmerz ist hier und nicht teilbar. Die Erfahrung von Leid ist die ... äh, Grundbedingung, wollte ich schreiben, aber ich weiß nicht, was das bedeuten soll. Wie Buddha (angeblich) gesagt hat, ist Leben Leiden. Als wäre das so. Und wahrscheinlich isses auch so. Er fügte aber noch hinzu, dass es eine Möglichkeit gäbe, Leiden zu beenden. Dudi möchte es gern beenden, für alle, und deshalb ist sie süß wie Mandelkuchen.
Als ich ihr berichte, dass ich meine spirituellen Übungen aufgegeben habe, meinen Weg allein weitergehen will und fortan die Wahrheit in mir selbst zu finden beabsichtige, horcht sie auf. Das wäre ja 'ne ganz große Sache für mich! Sie ist fast etwas aus dem Häuschen, und obwohl sie das ganze Guru-Dings nie so richtig verstanden hatte, begreift sie die Dimension, die diese Abkehr für mich bedeutet. Ja, sage ich, du weißt schon, nicht mehr den Autoritäten folgen, die stehen dann bloß im Wege rum, wenn man an ihnen vorbei eilt, eilen muss, weil neti, neti, nicht dies, nicht dies.
Ihre Mutter-Rolle betrachten wir wieder einmal neu. Sie als die sich stets Sorgende. Zum 800. Mal versuche ich zu erklären, dass Sorgen und schlaflose Nächte niemandem helfen, keinem ist gedient damit, sie neben sich in der Scheiße sitzen zu haben, mitjammernd. Da hätt' ich ja noch Schuldgefühle, sie eingeladen zu haben. Komm, setz dich doch zu mir, mit so'ner Geste, und dabei ist es bloß 'ne Wanne voll scheißiger Matsche. Es gibt darüber jede Menge schlauer Gleichnisse, wie Lotuspflanzen, die im Schlamm gedeihen und die schönsten Blüten- ... und so weiter. Mit Metaphern aber brauche ich Dudi nicht zu kommen. Sie ist eine Frau der Fakten.
Darauf hinzuweisen, dass sie die Fakten manchmal nicht richtig erkennt, ist meine Aufgabe. Und genauso manchmal umgekehrt. Also ihre, und ich die Nullcheckerin. Das ist überhaupt nicht schlimm. Allerdings bin ich nah dran, einen Vorwurf mitschwingen zu lassen, als wir über ihr Kind sprechen (das in einem anderen Leben angeblich mein Kind war). Dass das Kind mittlerweile kein Kind mehr ist, sondern sein Leben selbstbestimmt leben möchte, dass es sich durch aktuelle Umstände unangenehm an seine katastrophale Mutter erinnert fühlt und mit zwölf schon die Aufgabe übernommen hatte, sie zu retten, z. B. blöde Männer aus der Wohnung zu werfen, die sie betrunken ausgenutzt hatten und andere Dramen. Als das Kind mir kürzlich davon erzählte, war mir nach Weinen. Wie kommt ein Kind dazu, die Verantwortung für seine Eltern zu übernehmen, fragt sie mich. Aus dem gleichen Grund, warum wir (als Kinder) die Verantwortung für unsere Eltern übernommen haben: Weil wir glaubten, sie seien nicht überlebensfähig.
Eine Stille. Verdrehte Welt. Ich möchte platzen. Sie reagiert ruhig auf meinen Vorwurf, als hätte sie nichts gehört und ich bin froh darüber. Wie oft habe ich auf der Seite des Kindes gestanden und ihre leidvollen Eskapaden mit größter Ablehnung beobachtet. Ihre bescheuerten Männergeschichten, die anstrengende Trennung vom Kindsvater, die viel Gemeinsames mit der unserer Eltern hatte. Die Szenerie tat mir allein beim Zuschauen furchtbar weh. Dabei rief sie mir in meinen eigenen Trennungsphasen immer wieder zu – ich möchte nicht, dass du so leidest!
Wir leiden allein. Natürlich tut eine Umarmung gut, ein liebes Wort, ein offenes Ohr, aber der Schmerz ist hier und nicht teilbar. Die Erfahrung von Leid ist die ... äh, Grundbedingung, wollte ich schreiben, aber ich weiß nicht, was das bedeuten soll. Wie Buddha (angeblich) gesagt hat, ist Leben Leiden. Als wäre das so. Und wahrscheinlich isses auch so. Er fügte aber noch hinzu, dass es eine Möglichkeit gäbe, Leiden zu beenden. Dudi möchte es gern beenden, für alle, und deshalb ist sie süß wie Mandelkuchen.
Als ich ihr berichte, dass ich meine spirituellen Übungen aufgegeben habe, meinen Weg allein weitergehen will und fortan die Wahrheit in mir selbst zu finden beabsichtige, horcht sie auf. Das wäre ja 'ne ganz große Sache für mich! Sie ist fast etwas aus dem Häuschen, und obwohl sie das ganze Guru-Dings nie so richtig verstanden hatte, begreift sie die Dimension, die diese Abkehr für mich bedeutet. Ja, sage ich, du weißt schon, nicht mehr den Autoritäten folgen, die stehen dann bloß im Wege rum, wenn man an ihnen vorbei eilt, eilen muss, weil neti, neti, nicht dies, nicht dies.
Topic: gelesen
Meine neueste Kreation und diese Woche schon dreimal bereitet: Dhal-Gemüse-Bratlinge mit Dings. Sehr lecker!
Topic: Arbeitstisch
Also, ich hab die Fragen von der Frau Trippmadam bekommen.
1. Wer kennt Dich am besten (keine Namen, nur so etwas wie: meine Freundin aus der 12. Klasse, mein Cousin o.ä.)
Die Bestefreundin
2. Welches Lied trällerst, singst, summst oder pfeifst Du, wenn Du allein bist?
Ändert sich, je nachdem, was ich irgendwo aufschnappe. Zur Zeit: Smashing Pumpkins - Tales of Dusty and Pistol Pete und Rhapsody in Blue – George Gershwin
3. Fluss oder Meer?
Meer, je größer umso besser. Wellen, Farben, Töne, all das.
4. Welche drei Gegenstände würdest Du mitnehmen, wenn Du von heute auf morgen Deine Heimat verlassen müsstest?
Außer dem MacBook, der Brille und den guten Schuhen? Ehrlich, ich wüsste mich nicht zu beschränken. Vielleicht wäre das MacBook auch 'ne blöde Idee, wer weiß, ob's da, wo ich hinginge überhaupt Strom/Wlan gäbe? Also den Leatherman. Ein paar hochwertige Lebensmittel.
5. Gibt es ein Buch oder ein Gedicht, nach dem Du in harten Zeiten greifst oder aus dem Du in solchen Zeiten zitierst?
Blauvogel von Anna Jürgens. Die Trilogie von Jed McKenna. Sacred Journey von Swami R.
6. Lieblingswetter?
Sonne und Wärme.
7. Was würdest Du eher auf Deinem Blog posten, selfie oder shelfie?
Naja, vielleicht ein leeres Bücherregal. Oder etwas Gekochtes in einem leeren Regal.
8. Hast Du einen unerfüllbaren Traum?
Unerfüllbares gehört nicht zu meinen Träumen.
9. Wann hast Du zuletzt geweint?
Tränen der Rührung, als ich nach langen Monaten meinen Neffen wiedergesehen habe.
10. Gehst Du gern auf Friedhöfen spazieren?
Oh ja. Sie sollten alt sein und die Steine schief stehen und verrottet, sodass man die Namen kaum lesen kann. Wegen der Vergänglichkeit.
11. Kaffee oder Tee?
Kaffee, wenn auch sehr wenig. Früher aber viel Tee. Sonst Wasser.
***
Jetzt kommen meine Fragen, die ich gerne folgenden BloggerInnen stellen möchte (11 schaffe ich leider auch nicht):
http://montez.twoday.net/
http://wunderkarte.blogger.de/
http://pactumvitae.blogger.de/
http://shhhhh.twoday.net/
http://schneck.twoday.net/
Also los:
1. Welche Gerüche verbindest du mit deiner Kindheit?
2. Welche ist deine Lieblingsfarbe?
3. Besitzt du Kleidungsstücke in deiner Lieblingsfarbe?
4. An was glaubst du?
5. Würdest du für deinen Glauben sterben?
6. Hättest du genügend Rezepte in petto, um eine/n Veganer/in bekochen zu können?
7. Hast du schon mal einen Pandabären gesehen?
8. Wie viele Nicknames repräsentieren dich im Netz?
9. Färbst du deine Haare?
10. Warum?
11. Deine selbstgemachte Lieblingssüßigkeit
1. Wer kennt Dich am besten (keine Namen, nur so etwas wie: meine Freundin aus der 12. Klasse, mein Cousin o.ä.)
Die Bestefreundin
2. Welches Lied trällerst, singst, summst oder pfeifst Du, wenn Du allein bist?
Ändert sich, je nachdem, was ich irgendwo aufschnappe. Zur Zeit: Smashing Pumpkins - Tales of Dusty and Pistol Pete und Rhapsody in Blue – George Gershwin
3. Fluss oder Meer?
Meer, je größer umso besser. Wellen, Farben, Töne, all das.
4. Welche drei Gegenstände würdest Du mitnehmen, wenn Du von heute auf morgen Deine Heimat verlassen müsstest?
Außer dem MacBook, der Brille und den guten Schuhen? Ehrlich, ich wüsste mich nicht zu beschränken. Vielleicht wäre das MacBook auch 'ne blöde Idee, wer weiß, ob's da, wo ich hinginge überhaupt Strom/Wlan gäbe? Also den Leatherman. Ein paar hochwertige Lebensmittel.
5. Gibt es ein Buch oder ein Gedicht, nach dem Du in harten Zeiten greifst oder aus dem Du in solchen Zeiten zitierst?
Blauvogel von Anna Jürgens. Die Trilogie von Jed McKenna. Sacred Journey von Swami R.
6. Lieblingswetter?
Sonne und Wärme.
7. Was würdest Du eher auf Deinem Blog posten, selfie oder shelfie?
Naja, vielleicht ein leeres Bücherregal. Oder etwas Gekochtes in einem leeren Regal.
8. Hast Du einen unerfüllbaren Traum?
Unerfüllbares gehört nicht zu meinen Träumen.
9. Wann hast Du zuletzt geweint?
Tränen der Rührung, als ich nach langen Monaten meinen Neffen wiedergesehen habe.
10. Gehst Du gern auf Friedhöfen spazieren?
Oh ja. Sie sollten alt sein und die Steine schief stehen und verrottet, sodass man die Namen kaum lesen kann. Wegen der Vergänglichkeit.
11. Kaffee oder Tee?
Kaffee, wenn auch sehr wenig. Früher aber viel Tee. Sonst Wasser.
***
Jetzt kommen meine Fragen, die ich gerne folgenden BloggerInnen stellen möchte (11 schaffe ich leider auch nicht):
http://montez.twoday.net/
http://wunderkarte.blogger.de/
http://pactumvitae.blogger.de/
http://shhhhh.twoday.net/
http://schneck.twoday.net/
Also los:
1. Welche Gerüche verbindest du mit deiner Kindheit?
2. Welche ist deine Lieblingsfarbe?
3. Besitzt du Kleidungsstücke in deiner Lieblingsfarbe?
4. An was glaubst du?
5. Würdest du für deinen Glauben sterben?
6. Hättest du genügend Rezepte in petto, um eine/n Veganer/in bekochen zu können?
7. Hast du schon mal einen Pandabären gesehen?
8. Wie viele Nicknames repräsentieren dich im Netz?
9. Färbst du deine Haare?
10. Warum?
11. Deine selbstgemachte Lieblingssüßigkeit
Topic: Stadt Land Fluss
Als ich ein Kind war, war das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica für mich die höchste erreichbare Erhebung in der Nähe. Mit dem alten, von meinem Vater gesteuerten DKW ging es die Serpentinen hinauf, ab einer bestimmten Kurve lichteten sich Häuser und Bäume und ich bekam einen ersten Blick in die Ferne. Oben am Gasthaus angekommen, wurde das kleine Auto geparkt, und den Rest bis zur Aussichtsterrasse gingen wir zu Fuß. Das kam mir weit vor und meine Ungeduld war groß. In der Erinnerung ist alles groß und weit, der Blick rüber zum Fernsehturm, oder rauf zu Wilhelms Knie oder runter auf die Weser, die hier durch die Bergkette ihren Weg nimmt. Die Aussicht nach Norden liebte ich mehr als die nach Süden, wo die Sonne hügeligem Land folgte. Zur anderen Seite war der Blick plan und frei – bis nach Grönland, wie ich mir einbildete, wenn das Wetter klar war oder mindestens bis zur Nordsee. Sowas wie die Erdkrümmung kannte ich damals nicht.
Wie stets plagten mich beim Anblick von Ferne und Höhe äußerst tiefe existenzielle Gedanken. Warum bin ich Ich und nicht Du, war eine meiner Standards; heruntergebrochen auf Wer Bin Ich ließ mich diese Frage dort oben eine Einsamkeit spüren, die ich mit niemandem teilen konnte. Dazu sind Einsamkeiten ja auch nicht da, wüsste ich mich heute zu trösten. Damals aber war ich hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, mich meinen Eltern gegenüber verständlich zu machen und dem heimlichen Wissen, wie die Welt in Wahrheit beschaffen ist: Mit blauem Himmel gefüllte Stille, von einem sanften Wind durchzogen.
Meine Welt war magisch. Und das ganz ohne Kobolde oder unsichtbare Freunde, die mir hätten zur Seite stehen können. Heute frage ich mich, wie es zum Verlust der Magie kommen konnte. War es die Aneignung der Weltsicht meiner Eltern (oder ähnlicher Autoritäten), weil die meine permanent von jenen geleugnet wurde und ich nicht standhaft genug war, sie zu verteidigen? Es war mir unmöglich, mich durchzusetzen. Natürlich hatte ich Welten, in die ich zeitweise entschwinden konnte, die der Bücher und des kindlichen Spiels, aber die sogenannte Realität der Erwachsenen war brutal in ihrer Penetranz und hatte eine zerstörerische Auswirkung auf jede zarte Erkenntnis.
Wie stets plagten mich beim Anblick von Ferne und Höhe äußerst tiefe existenzielle Gedanken. Warum bin ich Ich und nicht Du, war eine meiner Standards; heruntergebrochen auf Wer Bin Ich ließ mich diese Frage dort oben eine Einsamkeit spüren, die ich mit niemandem teilen konnte. Dazu sind Einsamkeiten ja auch nicht da, wüsste ich mich heute zu trösten. Damals aber war ich hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, mich meinen Eltern gegenüber verständlich zu machen und dem heimlichen Wissen, wie die Welt in Wahrheit beschaffen ist: Mit blauem Himmel gefüllte Stille, von einem sanften Wind durchzogen.
Meine Welt war magisch. Und das ganz ohne Kobolde oder unsichtbare Freunde, die mir hätten zur Seite stehen können. Heute frage ich mich, wie es zum Verlust der Magie kommen konnte. War es die Aneignung der Weltsicht meiner Eltern (oder ähnlicher Autoritäten), weil die meine permanent von jenen geleugnet wurde und ich nicht standhaft genug war, sie zu verteidigen? Es war mir unmöglich, mich durchzusetzen. Natürlich hatte ich Welten, in die ich zeitweise entschwinden konnte, die der Bücher und des kindlichen Spiels, aber die sogenannte Realität der Erwachsenen war brutal in ihrer Penetranz und hatte eine zerstörerische Auswirkung auf jede zarte Erkenntnis.
Topic: Nah
Ich müsste wieder anders schreiben, derart, dass ich nicht versuche mich zu erklären, nicht erst erklären, worüber ich schreibe, damit auch der letzte Idiot versteht, was ich meine. So ist das mit der Yoga-Philosophie, ich kann nicht jedes Mal eine Rundum-Einführung geben. Was mich sowieso eher entkräftet. Also isses Quatsch.
Im übrigen bin ich mit der Theorie durch. Seit fast zehn Jahren bin ich nun Schülerin – hingebungsvoll, unaufsässig, transluzent; letztes passt grad in die Reihe, bedeutet aber nichts. Es war eher so, ich habe ein Ziel und ihr sagt mir, wie ich es erreichen kann. Ich mache alles, denn ihr müsst es ja wissen. Seit fünftausend Jahren. Ich vertraue euch. Autoriäten erwünscht.
Die Suche hat eine Wendung genommen. Ich nehme an, das musste so. Die Theorie ist mir eingepflanzt, auf eine sehr natürliche Art war mir alles sofort klar und wahr. Es wurde immer gesagt, dass es verschiedene Arten des Wissens gibt, das Angelesene bzw. von außen Gelernte und das selbst Erfahrene. Dass Letzteres das wertvollste sei, das einzige, das zählt. Glaube niemandem, auch mir nicht, bevor du es nicht selbst geprüft und erfahren hast, sagte Swami V. bei der allerersten Lecture, die ich bei ihm hörte und deren Profundheit mich in ein verändertes Bewusstsein katapultierte. Dieses, du weißt schon, Gewahrsein, als würde der Körper meilengroß sein. Ich kannte es schon von früher, seit der Kindheit gehört es zu meinem heimlichen Erfahrungsschatz. Niemand konnte mir darüber etwas sagen. Dass ich nun in dieser Lecture saß und Swamis Stimme direkt aus meiner Brust zu kommen schien, bedeutete mir, dass ich endlich am richtigen Ort angekommen war.
Es folgten die Jahre. Was las, hörte und lernte ich nicht alles. Über Chakren, das richtige Atmen und das rechte Handeln. Die feinstofflichen Körper, die Zeitalter und die siddhis. Geschichten über Rishis und Weise, die versuchten, was nicht gesagt werden kann, in Worte zu kleiden. Worte, die so komprimiert sind, dass der Verstand sie kaum begreifen kann. Von Kommentatoren, die über ihren jeweiligen Ausdeutungen der Schriften Heiligkeit erlangt haben.
Mein Wunsch blieb, und ich war sicher, eines Tages die Wahrheit zu kennen. Wenn nicht in diesem Leben, so in einem der nächsten. Welches nächste Leben? Das vorherige gibt es nicht (mehr) und das nächste gibt es (noch) nicht. Also gibt es keine anderen Leben (außer diesem). Es geht nirgendwo hin.
Die Idee, man könnte sich wohin bewegen, scheint mir heute die Krux zu sein. Als gäbe es ständig etwas zu tun, damit man überhaupt ankommen darf. Als müsse dauernd etwas in Ordnung zu bringen, zu optimieren, zu ändern und zu heilen sein. Für den Eindruck, das Ziel läge noch in weiter Ferne und sogar übermenschliche Anstrengung reiche nicht unbedingt aus, es zu erreichen, sind nicht zuletzt die spirituellen Lehrer verantwortlich.
Die Wendung, die geschehen ist, ist das Erkennen des Soseins. Es ist so (und nicht anders). Das Gleichgewicht ist vollkommen (in seinem Sosein) und es ist ganz wunderbar, sich darin einzurichten. Hier sitzen und dem Sosein zu lauschen und zusehen, wie es sich entfaltet und entfaltet, in jedem Moment neu, frisch und vollkommen.
Das ist so ganz anders als vorher. Vorher musste immer etwas erledigt werden, hier noch eine Mantra-Übung, um den Geist zu reinigen, da noch eine Unvollkommenheit, die geklärt, und wieder ein Problem, das durchschaut, eine lästige Gewohnheit, die geändert werden musste, und erst dann, irgendwann könne ein Mensch als erleuchtet gelten. Und ja, Kinder, niemand weiß, ob und wann und bla. Ich habe die große Mantra-Übung nach 80tausend Rezitationen abgebrochen. Es war, als stünde sie zwischen mir und dem Ziel, sie machte mich unruhig und unvollkommen.
Weil mich die Erkenntnis des spirituellen Hamsterradlebens erst gepackt und dann völlig deprimiert und erschöpft hat, habe ich nun aufgehört mich zu bewegen. Ich will nirgendwo mehr hin. Hier wo ich jetzt bin, ist es gut und ich erlaube mir, eine Weile zu bleiben. Dann sehe ich weiter.
Im übrigen bin ich mit der Theorie durch. Seit fast zehn Jahren bin ich nun Schülerin – hingebungsvoll, unaufsässig, transluzent; letztes passt grad in die Reihe, bedeutet aber nichts. Es war eher so, ich habe ein Ziel und ihr sagt mir, wie ich es erreichen kann. Ich mache alles, denn ihr müsst es ja wissen. Seit fünftausend Jahren. Ich vertraue euch. Autoriäten erwünscht.
Die Suche hat eine Wendung genommen. Ich nehme an, das musste so. Die Theorie ist mir eingepflanzt, auf eine sehr natürliche Art war mir alles sofort klar und wahr. Es wurde immer gesagt, dass es verschiedene Arten des Wissens gibt, das Angelesene bzw. von außen Gelernte und das selbst Erfahrene. Dass Letzteres das wertvollste sei, das einzige, das zählt. Glaube niemandem, auch mir nicht, bevor du es nicht selbst geprüft und erfahren hast, sagte Swami V. bei der allerersten Lecture, die ich bei ihm hörte und deren Profundheit mich in ein verändertes Bewusstsein katapultierte. Dieses, du weißt schon, Gewahrsein, als würde der Körper meilengroß sein. Ich kannte es schon von früher, seit der Kindheit gehört es zu meinem heimlichen Erfahrungsschatz. Niemand konnte mir darüber etwas sagen. Dass ich nun in dieser Lecture saß und Swamis Stimme direkt aus meiner Brust zu kommen schien, bedeutete mir, dass ich endlich am richtigen Ort angekommen war.
Es folgten die Jahre. Was las, hörte und lernte ich nicht alles. Über Chakren, das richtige Atmen und das rechte Handeln. Die feinstofflichen Körper, die Zeitalter und die siddhis. Geschichten über Rishis und Weise, die versuchten, was nicht gesagt werden kann, in Worte zu kleiden. Worte, die so komprimiert sind, dass der Verstand sie kaum begreifen kann. Von Kommentatoren, die über ihren jeweiligen Ausdeutungen der Schriften Heiligkeit erlangt haben.
Mein Wunsch blieb, und ich war sicher, eines Tages die Wahrheit zu kennen. Wenn nicht in diesem Leben, so in einem der nächsten. Welches nächste Leben? Das vorherige gibt es nicht (mehr) und das nächste gibt es (noch) nicht. Also gibt es keine anderen Leben (außer diesem). Es geht nirgendwo hin.
Die Idee, man könnte sich wohin bewegen, scheint mir heute die Krux zu sein. Als gäbe es ständig etwas zu tun, damit man überhaupt ankommen darf. Als müsse dauernd etwas in Ordnung zu bringen, zu optimieren, zu ändern und zu heilen sein. Für den Eindruck, das Ziel läge noch in weiter Ferne und sogar übermenschliche Anstrengung reiche nicht unbedingt aus, es zu erreichen, sind nicht zuletzt die spirituellen Lehrer verantwortlich.
Die Wendung, die geschehen ist, ist das Erkennen des Soseins. Es ist so (und nicht anders). Das Gleichgewicht ist vollkommen (in seinem Sosein) und es ist ganz wunderbar, sich darin einzurichten. Hier sitzen und dem Sosein zu lauschen und zusehen, wie es sich entfaltet und entfaltet, in jedem Moment neu, frisch und vollkommen.
Das ist so ganz anders als vorher. Vorher musste immer etwas erledigt werden, hier noch eine Mantra-Übung, um den Geist zu reinigen, da noch eine Unvollkommenheit, die geklärt, und wieder ein Problem, das durchschaut, eine lästige Gewohnheit, die geändert werden musste, und erst dann, irgendwann könne ein Mensch als erleuchtet gelten. Und ja, Kinder, niemand weiß, ob und wann und bla. Ich habe die große Mantra-Übung nach 80tausend Rezitationen abgebrochen. Es war, als stünde sie zwischen mir und dem Ziel, sie machte mich unruhig und unvollkommen.
Weil mich die Erkenntnis des spirituellen Hamsterradlebens erst gepackt und dann völlig deprimiert und erschöpft hat, habe ich nun aufgehört mich zu bewegen. Ich will nirgendwo mehr hin. Hier wo ich jetzt bin, ist es gut und ich erlaube mir, eine Weile zu bleiben. Dann sehe ich weiter.
akrabke | 15. Februar 2014, 15:10 | 0 Kommentare
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