Fleißig: Wildbiene

Es brummt im Insektenhotel auf der Fensterbank, das endlich von einigen Wildbienen als Brutstätte akzeptiert wurde. Zur Zeit werden sechs Kammern aktiv bearbeitet, eine ist schon verdeckelt. Solitärbienen bilden keine Schwärme, sondern nisten einzeln in Hohlräumen, in denen sie zuerst einen Vorrat an Pollen anlegen, der für die zukünftige Larve, die aus dem hineingelegten Ei heranwächst, Nahrung bietet, bis sie als fertige Biene ihrem Räumchen entschlüpft. Jede Biene legt pro Saison mehrere Eier. Es ist äußerst niedlich zu beobachten, wie sie sich in das Röhrchen zwängt, mal vorwärts, mal mit dem Po zuerst, im Inneren irgendwas macht und dann wieder rauskommt. Ich habe mich gefragt, wo sie Nachts schlafen, es ist ja noch kalt. Anscheinend verbringen sie eine schläfrige Zeit in den Hohlröhren, die sie gerade bearbeiten, heute früh konnte ich etwas Dunkles mit ein paar Fühlern, die rausschauen, erkennen.





Sehr schönes Foto.

Im Außenrahmen meiner Balkontür ist ein Loch, da sehe ich jedes Jahr ebenfalls eine Erdhummel immer wieder verschwinden.

Solche Ritzen und Spalten fanden sich auch in meinem Elternhaus zuhauf. Einmal nistete eine im oberen Rohr meines 70er-Jahre Bambusrollos. Ich wies meine Mutter an, niemals das Fenster zu schließen, sondern immer auf Kipp zu lassen, während ich mal weg oder in der Schule war, bis sie geschlüpft wären.

Wow, ein Insektenhotel! Ich warte erst einmal ab, wie es dieses Jahr auf meinem Balkon aussieht. Letztes Jahr kam keine einzige. Nur die übliche Hummel (ich nehme nicht wirklich an, dass es jedes Jahr dieselbe ist) taumelte zwischen den Küchenkräutern herum. Schmetterlinge habe ich dafür en masse, dieses Jahr sogar schon einen Zitronenfalter. Ansonsten muss man ja mitten in der Großstadt schon über Blattläuse froh sein.

Soll heißen: letztes Jahr kam keine einzige Biene.

Ich war ja praktisch gezwungen, den Damen einen Unterschlupf anzubieten, sonst hätten sie, die während der ersten warmen Tage durchs offene Fenster zu Besuch kamen, sich nämlich in meinem Schafsfell auf dem Sofa versucht einzurichten.

Äußerst entzückend!
Ich lebe in einer ziemlich insekten- (und vogel-)freien Zone. Neue Bauten werden ja gründlichst versiegelt. Und fühlen sich entsprechend an.
Jedenfalls immer wieder schön, wie unbedingt das leben und nisten und weiter sein will.

Zu dick!
Die bewohnbaren Röhrchen sind ausgebucht, die vielen anderen zu klein für die orange-schwarze gehörnte Mauerbiene, ich hab mich ein bisschen eingelesen. Elf Kammern sind nun ordentlich mit einem Deckel versehen. Und verwaist, denn die Solitärbiene kümmert sich hernach nicht mehr um ihre Brut. Das andere Fach des Hotels ist mit kurzen Ästen gefüllt, in deren Schnittflächen Löcher gebohrt sind. Anscheindend mögen die Damen den Röhricht lieber, denn vor den Ästen fliegen die Bienen unruhig umher und scheinen die Nistmöglichkeiten nicht zu erkennen. Es hat sich eine kleinere Bienenart dazugesellt, unscheinbar hellbraun, die passt in die kleineren, noch freien Öffnungen. Jetzt tun die Dicken so, als gäb's kein Platz mehr, vielleicht muss ich nachrüsten.