Der Tagesplan ist bisher unerledigt (Badezimmer und Fenster putzen, Phase Zwei auf dem Gemüsebeet, Konzept für die Geschäftsidee von A. und V.). Es passierte selten, dass ich das Rumsitzen vollständig genießen konnte, wo hingegen das meditative Sitzen ja erlaubt war. Wie alles flüssig in einen anderen Blickwinkel gerät, vorher das Regelwerk, und nun kein Regelwerk. Wieder etwas, von dem ich entfernt bin. Vieles lese ich mit anderem Verständnis. Vorher hatten die in Absätze gebrachten Worte etwas Festes, fast wie Mauern, wo doch Freiheit das Ziel ward, jetzt lösen sich die gleichen Worte auf wie Schönwetterwolken, jetzt stimmt alles (wieder) und Fragen verschwinden als hätte es sie niemals gegeben.

Ich würde gern mit einer bestimmten Person darüber reden und imaginäre Dispute fluten regelmäßig meinen Geist. Aber jedes meiner manchmal hitzigen Argumente erkenne ich als falsch aufgefasste Prämisse, und jedesmal ruft mir die Person, die ich selbst bin, zu, so war das doch gar nicht gemeint! Die Beschränkung erkenne ich in diesem Prozess als selbst auferlegt und ich fühle mich nun dem philosophisch entwappnet, was mir einst Form gegeben hat. Das größte Geschenk an mich ist die Selbstermächtigung, und jenes einst ist dabei noch gar nicht lange her.

Ich liebe die Nächte, in denen ich ablenkungs- und schlaflos unter der warmen Decke liege, dabei rufe ich mir den letzten Satz des Lieblingsbuches in Erinnerung und ich weiß jetzt, alles ist möglich innerhalb dieser Traumzustände, von denen einer nur unwesentlich realer ist als die anderen, just switch the labels.