Topic: Schreiben
Nun ist es soweit: Heute hat auch dieser Blog einjähriges Bestehen. Zeit für einen Rückblick, der nicht allzu sentimental ausfallen wird, denn in einem Jahr kann nicht viel Schicksal geschehen sein. Oder doch?

Die Blumen sind für mich.
Vor einem Jahr also, da musste mehr Freiheit rein ins Leben. Gebeutelt von einer der seltsamsten Beziehungen, der ich je beiwohnte, beschloss ich jene aufzulösen und mich wieder anderen Dingen zu widmen, als stundenlang zu telefonieren und über verkorkste Esoterik zu lamentieren. Ein guter Neubeginn, wie stets mit Graham Coxon, den ich sechseinhalb Jahre zuvor in Köln gesehen hatte und nun wieder letztes Jahr. Danach zur Entspannung und Vertiefung der Trennung eine Reise an den See zu Frl. Montez, gemeinsam hatten wir das Blogschreiben ausgeheckt, geplant und erneuert, nachdem wir uns eine gute Dekade zuvor in einem Literaturforum kennengelernt hatten.
Eine Jugendfreundschaft wieder aufgenommen und altes Karma besprochen, der darin erwähnte very good man ist bisher aber noch nicht aufgetaucht. Ab und an über die Busenfreundin gelästert, mit der Buddhistin ins Innere der Seele und mit der Bestenfreundin an die Baltische See gereist, irgendwann vorher auch Weihnachten, Weltuntergang und Neujahr, und ein Bild von mir. Und immer mal wieder Liebeskummer. Erinnerungen an Cornwall stiegen ebenfalls auf, und Ende März zog ich von twoday.net zu blogger.de.
Schönes und Nerviges von der Familie, die zwischendurch Aufmerksamkeit begehrt, zarte Verliebtheiten von Ferne. Das ganze Bloggen mit Stromvergeuden und -bezahlen wäre nicht möglich, wenn ich nicht auch etwas arbeiten würde, und obwohl ich die Sinnhaftigkeit des und die Qualität meines Schreibens oft bezweifele, nimmt mich Marbach in sein Literaturarchiv auf. Das (und nicht nur das) feiern die Frau Montez und ich mit einer Reise nach Lissabon und schönem Wetter daselbst, und nach diesem Kackwinter rufe ich offiziell meinen spirituellen Sommer aus, denn ohne die Gewissheit, dass da noch mehr ist, wär mein Leben öd. Allerdings verkrache ich mich mit meiner spirituellen Freundin und Ärztin, was mir einiges Herzklopfen bereitet.
Wieder mehr lesen und noch mehr schwimmen und endlich ist auch der Rücken wieder heil, der seit Monaten meine Beweglichkeit eingeschränkt hatte.
Das erste Jahr des Schreibens endet nun mit einem kühlen Herbstgefühl mitten im September. Mögen wir immer genug zu erzählen haben, immer genug Zuhörer und Leser und Strom für's Internet.

Die Blumen sind für mich.
Vor einem Jahr also, da musste mehr Freiheit rein ins Leben. Gebeutelt von einer der seltsamsten Beziehungen, der ich je beiwohnte, beschloss ich jene aufzulösen und mich wieder anderen Dingen zu widmen, als stundenlang zu telefonieren und über verkorkste Esoterik zu lamentieren. Ein guter Neubeginn, wie stets mit Graham Coxon, den ich sechseinhalb Jahre zuvor in Köln gesehen hatte und nun wieder letztes Jahr. Danach zur Entspannung und Vertiefung der Trennung eine Reise an den See zu Frl. Montez, gemeinsam hatten wir das Blogschreiben ausgeheckt, geplant und erneuert, nachdem wir uns eine gute Dekade zuvor in einem Literaturforum kennengelernt hatten.
Eine Jugendfreundschaft wieder aufgenommen und altes Karma besprochen, der darin erwähnte very good man ist bisher aber noch nicht aufgetaucht. Ab und an über die Busenfreundin gelästert, mit der Buddhistin ins Innere der Seele und mit der Bestenfreundin an die Baltische See gereist, irgendwann vorher auch Weihnachten, Weltuntergang und Neujahr, und ein Bild von mir. Und immer mal wieder Liebeskummer. Erinnerungen an Cornwall stiegen ebenfalls auf, und Ende März zog ich von twoday.net zu blogger.de.
Schönes und Nerviges von der Familie, die zwischendurch Aufmerksamkeit begehrt, zarte Verliebtheiten von Ferne. Das ganze Bloggen mit Stromvergeuden und -bezahlen wäre nicht möglich, wenn ich nicht auch etwas arbeiten würde, und obwohl ich die Sinnhaftigkeit des und die Qualität meines Schreibens oft bezweifele, nimmt mich Marbach in sein Literaturarchiv auf. Das (und nicht nur das) feiern die Frau Montez und ich mit einer Reise nach Lissabon und schönem Wetter daselbst, und nach diesem Kackwinter rufe ich offiziell meinen spirituellen Sommer aus, denn ohne die Gewissheit, dass da noch mehr ist, wär mein Leben öd. Allerdings verkrache ich mich mit meiner spirituellen Freundin und Ärztin, was mir einiges Herzklopfen bereitet.
Wieder mehr lesen und noch mehr schwimmen und endlich ist auch der Rücken wieder heil, der seit Monaten meine Beweglichkeit eingeschränkt hatte.
Das erste Jahr des Schreibens endet nun mit einem kühlen Herbstgefühl mitten im September. Mögen wir immer genug zu erzählen haben, immer genug Zuhörer und Leser und Strom für's Internet.
Topic: Wasser

September
Gestern zwischen zwei Schauern nochmal raus zum See (Teich), vielleicht schon ein vorläufiger Abschied. Mit mir noch ein zweiter unerschrockener Schwimmer, und auf der Wiese sitzen nur der Dünne und sein langbeiniger Kumpel, beide mit warmen Jacken. Die Blaualgen, die sich breit gemacht hatten, und auch die Schwebstoffe sind fort – kühl, klar und dunkel das Wasser, in dem sich die im Westen schon abgeregneten Wolken spiegeln.
akrabke | 10. September 2013, 14:13 | 0 Kommentare
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Topic: oh Jugend

Heruntergefallenes Gurkenstück auf Pflastersteinen (von mir selbst persönlich fotografiert)
Jetzt ist sie endlich, endlich gewesen, die Vernissage, auf der die Busenfreundin gemeinsam mit anderen ehemaligen Studenten zum Gedenken an unseren Herrn Professor Fotos ausstellt. Die Busenfreundin war seit Wochen aufgeregt und ich habe mich in den letzten Tagen anstecken lassen, weil ja auch noch ihre Website fertig sein musste und dann die nimmerendenen Diskussionen um Passepartous und Bilderrahmen. Viele Freunde und Bekannte und Bekannte von Bekannten aus Studienzeiten wiedergesehen, mit manchen gesprochen, mit manchen freundliche Blicke ausgetauscht. Die Halle ist voll mit Kunsteifrigen, die Fenster nur sehr klein, deshalb die Luft zum Schneiden und die Bilder allesamt irgendwie ziemlich gut, untereinander trotz Verschiedenheit in Sujet, Größe und Anordnung homogen – das bringt ein Gefühl von Zusammengehörigkeit der 16 Ausstellenden.
Und natürlich M., der Großformatiges hängen hat (das war nun ein ganz großartiger Nebensatz, der, weil ich ihn jetzt noch kommentiere, jegliche Zweideutigkeit verliert), auch wegen ihm aufgeregt gewesen. Wir hatten vor – ich hab's ausrechnen müssen – 26 Jahren eine, äh, Liebschaft über einige Monate, die mir ein Gefühl von Versagen gebracht hatte – wie ich mich sowas von angeboten hatte und er mich sowas von verschmäht hatte, und ich trotz der kurzen Angelegenheit zwischen uns, die nie zu echter Nähe führte, sowas von gelitten hatte, das Tagebuch vollgeschrieben mit meinem Liebesleid, irgendwie peinlich jetzt, aber das musste wohl so sein. Ich hielt ihn für einen Wichtigtuer und auch jetzt läuft er genauso zwischen den Leuten herum, geht 50 cm an mir vorbei, ohne seinen Blick von der imaginären Linie zu nehmen, auf der zum nächsten Grüppchen eilt. Erst später, aus ca. zehn Metern ein kurzes Kopfnicken, bei ihm von diesem Lächeln begleitet, ich selbst komme zu keiner besonderen Mimik in der Kürze des Augenkontakts (auch das ist ein wirklich toller Satz).
Damals hatte ich die Bestefreundin gefragt, sag mal, M. war doch eigentlich in dich verliebt anstatt in mich, oder? Als ich nämlich eines Spätabends mit M. nach Hause in die gemeinsame Wohnung mit der Bestenfreundin trat, lief sie gerade mit ihren hübschen nackten Beinen durch den Flur, zähnegeputzt und fertig zur Nacht, und später, als ich in der Bestenfreundin Schrank nach irgendwas suchte – und das habe ich noch nie erzählt, auch ihr nicht, weil es natürlich sehr peinlich ist zuzugeben, in fremden Schränken rumzuwühlen – fand ich einen Brief von M. an sie, in dem er von seiner Verliebtheit sprach, die ihn just erfasste, als er des Nachts in meinem Schlepptau ihre schönen braunen Beine erblickte, die unter ihrem Hemdchen durchlugten, wahrscheinlich schrieb er wirklich Hemdchen, das würde zu ihm passen.
Ich hatte derweil nichts gemerkt und wunderte mich auch nicht, dass er viel zu oft im Zimmer der Bestenfreundin rumlungerte, um mit ihr zu reden oder zu scherzen, während ich in meiner Kammer nebenan auf ihn wartete, um zu tun, was meiner Meinung nach zu tun sein müsste.
Als ich nach Jahren also die Bestefreundin darauf ansprach, lächelte sie etwas unsicher und antwortete wahrscheinlich irgendwas Vorsichtiges und Liebes, ich kann mich nicht mehr erinnern, aber hatte ja den heimlichen Beweis. Immerhin erwiderte sie seine Gefühle nicht, obschon sie zugab, geschmeichelt gewesen zu sein. Irgendwie war das Tradition unter uns jungen Frauen, einer eingeschworenen Gruppe von drei Studentinnen, die so manches Psychodrama durcharbeitet hatte, sich gegenseitig die Männer zu nehmen. M. also eher in sie verliebt und ich später mit D. im Bett, mit dem sie mal kurz zusammen war – erzählt habe ich ihr auch das nie. Sie dafür mit X. knutschend auf einer Party direkt vor St.s Nase, die monatelang schmachtend von ihrer heimlichen Verliebheit zu X. geredet und geredet und geredet hatte. Wer weiß, welche Kombinationen es noch gab, ich selber hatte eine Interessante, von der ich jetzt aber nicht schreiben möchte. Im Zusammenhang mit der Busenfreundin. Wo sich der Kreis wieder schließt.
Jene läuft immer noch aufgeregt zwischen ihren Freunden herum, die sich im ganzen Saal verstreut aufhalten, man bekommt uns nicht zusammen und am Ende, als ich mit der Gärtnerin und ihrem Freund draußen auf der Mauer sitze, entscheide ich, nicht gemeinsam mit allen essen zu gehen, sondern auf der Mauer zu bleiben; auf der Mauer vermeiden, uralte Gefühle wieder aufleben zu lassen, wozu auch.
Der Gärtnerin Freund holt uns Eis und wir führen ein angeregtes Gespräch über die berühmten Söhne berühmter Männer, die in Serien wie Forsthaus Falkenau und Der Landarzt mitspielen. Das ist viel schöner, als alles was ich mir heute noch vorstellen kann.
Topic: Stadt Land Fluss
Ich weiß gar nicht, ob ich lieber lesen oder schreiben will, habe Bücher der halbindianischen Schriftstellerin Louise Erdrich überall herumliegen und bin nun bei "Der Club der singenden Metzger". Alles Lesen und Filmschauen heuer immer noch im Zeichen der amerikanischen Ureinwohner. Obwohl deren Geschichte, wie Jede ausgerotteter Kulturen, todtraurig ist, schöpfe ich Kraft daraus, dass es eine Art heiler Welt (wie ich sie verstehe) gegeben hat und geben kann. Die Dokumentarreihe "500 Nations" über das Leben der Völker im vorkolumbianischen Amerika, beginnt Herausgeber Kevin Costner mit der Feststellung, dass für die Christen der Garten Eden, aus dem die ersten Menschen vertrieben wurden, für immer vergangen war, während dagegen die Indianer seit jeher in diesem ihrem Garten gelebt haben, aufs engste verbunden mit Tieren, Pflanzen und Mineralien, und einer Unendlichkeit, die auf alles schaut (und sieht, dass es gut ist).
Louise Erdrich erzählt mit lebendiger Wucht und feinem Blick von Menschen, die sich, ihrer Entwurzelung bewusst, zunehmend auf alte Kräfte und Rituale besinnen, während sie noch an den hässlichen Strukturen leiden, die die Weißen ihnen im Laufe der wenigen Jahrhunderte mit größter Brutalität aufgezwungen haben.
Louise Erdrich erzählt mit lebendiger Wucht und feinem Blick von Menschen, die sich, ihrer Entwurzelung bewusst, zunehmend auf alte Kräfte und Rituale besinnen, während sie noch an den hässlichen Strukturen leiden, die die Weißen ihnen im Laufe der wenigen Jahrhunderte mit größter Brutalität aufgezwungen haben.
Topic: innen
Etwas Kühles und Unabhängiges ist Teil dieser Persönlichkeit. Er gefällt mir, und er verstärkt sich, wenn mir vieles zu viel wird. Die Entscheidungen, die ich dann treffe, sind echt, distanziert und bar jeder Freundlichkeit oder Schuld. Dann wird mir klar, wie viel Macht ich über mein Leben habe und dass ich jederzeit sämtliche Verstrickungen aufzulösen vermag. Welche, die sinnlos geworden sind und jene, die gerade beginnen, keinen Sinn zu machen. Die wichtigen Entschlüsse in meinem Leben habe ich aus diesem Persönlichkeitsanteil heraus gefällt – und sie nicht bereut. Knappe, zielgerichtete Handlungen von einer Notwendigkeit, die fast körperlich spürbar ist wie eine Krankheit. Ein Feld, auf dem niemand mich erreicht, eine leere, einsame Prärie, deren Teil ich bin, unvermeidliche Jahreszeiten, die über das Grasland ziehen, es bilden und deren Rhythmus mit meinem Atem verwoben ist, langsam, gleichmäßig und leis'.
akrabke | 31. August 2013, 14:57 | 0 Kommentare
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Topic: Nah
- Das war ja klar – auf dem frischen Zement, mit dem die neu gelegten Rohre im Hof wieder zugedeckt wurden, haben die Katzen Abdrücke hinterlassen. Für immer.
- Jene Katzen sind es auch, die zu mir hochmaunzen, als ich zu ihnen herabrufe, na, ihr Niedlichen!
- Dass die Busenfreundin und ich ihre Website fertigbekommen haben, ohne uns zu zanken.
- "Was ist denn das für'n Auto?", rufe ich rüber zu dem Mann, der, gerade einem undefinierbar besonderen, kleinen und historischen roten Auto entstiegen, sich einen Kaffee an der Theke bestellt. "Ein Fiat, möchtest du mal mitfahren? Der ist viel älter als du, Baujahr '72!" Wahrscheinlich gucke ich ein wenig blöd, weil ich erst nachrechnen, dann aber lachen muss. Komplimente mit Autovergleich, haha.
- Gemurmel, leises Gelächter und Geschirr- und Besteckklappern von draußen, bei dem ich drinnen sanft vor mich hindöse, bis es dunkel ist und die Geräusche still werden.
- Eine Reihe Bücher von Louise Erdrich, die noch zu lesen sind.
- Am Abend nochmal mit der Busenfreundin in den See (Teich) springen.
- Sorglosigkeit.
akrabke | 30. August 2013, 22:07 | 0 Kommentare
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Topic: Leben ist Leiden
Nach dem Lebensende von WH wieder überall spontan Betroffenheitsbekundungen im Netz à la schrecklich und traurig. Sind mir peinlich, und erinnern (mich) daran, dass wir Menschen immer noch nicht weiser sind, wenn es ans Vergehen geht. Kleinklein – die Persönlichkeit ist irgendwann zu klein und ebenso all jenes, mit dem sie sich täglich beschäftigen muss. Ich verstehe den Wunsch, sie aufzugeben, wenn sie sich nur noch im Kreis dreht. Wer gesund ist und WHs Blog mitgelesen hat, bekommt eine Ahnung davon, wie fesselnd ein Körper ist, der seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Wer selbst krank ist, hat wahrscheinlich anderes zu tun, als das Tagebuch eines Sterbenden zu lesen, es sei denn, man findet es tröstlich, wenn es jemandem noch schlechter geht. Indianische Traditionen empfehlen, den Tod als Berater stets zur Seite zu haben, und die großen Yogis sterben gar nicht, sondern legen den Körper bewusst ab wie ein alt gewordenes Kleidungsstück und machen dann irgendwas anderes. Manche gar tauschen den Körper zu Lebzeiten noch (haha) gegen einen gesunden. Dort verschwinden alle Grenzen vom Anfang und Ende eines Menschen. Welche Grenzen WH überschritten haben mag, weiß nur er.
akrabke | 27. August 2013, 18:28 | 0 Kommentare
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Topic: Schreiben
Dieser Blog (oder dieses Blog? – na, wenn ich schon nicht weiß, welchen Geschlechts das hier ist und schon in der ersten Zeile hängenbleibe, wie soll das hier ein ernstzunehmender Text werden, der mal wieder Furore macht unter meinen zwei Leserinnen, ach ja – naja, das Logbuch, Blog kommt ja von Weblog und so weiter, aber im Deutschen [wem erzähl' ich das] ist das Buch sächlich, also, was jetzt, das ist ja kein Buch hier sondern ein Dings, na, ein Weblog halt mit höchst persönlichem Kram, tja, warum ich das mache, fragen Sie, und ich frage zurück, warum lesen Sie's denn, Sie beide, vielleicht sind's ja auch drei, eventuell ein Mann dabei, sicherlich, weil ich hier dauernd mein Herz ausschütte, damit ich im realen Leben nicht so viel quasseln und die Freundinnen überfordern muss, denn vieles ist mir selbst manchmal fremd, wenn ich's wiederlese und ich denke dann, na, dies und jenes ist aber gut beschrieben, dann fällt mir wieder ein, dass ich so manches Mal das Synonym-Lexikon konsultiere, es sind also in jedem Text ein oder zwei Wörter, die nicht zu meinem aktiven Wortschatz gehören, zum Beispiel, hm, jetzt mal … das Wort verblüffend benutze ich im Gespräch eigentlich nie, aber in einer der letzten Aufzeichnungen müsste es sein, Sie können ja mal danach suchen, ich bin mir selbst nicht sicher, und auch das Wort Aufzeichnung habe ich nachschlagen müsssen, weil mir statt Text grad nichts einfiel) wird bald ein Jahr bestehen, aber ich melde mich nochmal, wenn es so weit ist.
Hier nun ein Bild der Zucchini aus dem letzten Beitrag:

Zucchini mit grafisch einwandfreier Textur
Hier nun ein Bild der Zucchini aus dem letzten Beitrag:

Zucchini mit grafisch einwandfreier Textur
akrabke | 25. August 2013, 14:36 | 0 Kommentare
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Topic: gesehen
Was macht das Bein da in dem Bild, frag' ich die Busenfreundin, die mich zu Wein, Pasta und fachlichem Kommentar geladen hat. Sie will ihre Website mit noch zu besprechenden Fotoserien bestücken und sucht außerdem Bilder für eine Fotografieausstellung zum Andenken an unseren verstorbenen Professor. Der GG, sacht sie, hat gesagt, das Bein muss da mit rein, denn man sieht ja auch den Schatten der Bein-Person im Sand. Tja, für mich funktionierte das Bild auch ohne Bein, nur mit Hund, Strand und Kind im Hintergrund, aber GG ist ein renommierter Fotograf, bei dem die Busenfreundin Seminare belegt. Auch die Bilder mit den mega-muffelig dreinblickenden jungen Zwillingen (aus der Serie "Zwillinge") will mir nicht so recht runtergehen wie Dings, aber GG und der ganze Kurs hätten es gefeiert. In die Zwillinge von K. hingehen verliebe ich mich sofort und hoffnunglos, guck mal, sach ich, die sehen aus wie I.! I. ist jetzt mit K. zusammen, die Kinder hat er aber mit einer anderen. I. und K. waren vorher schon mal ein Paar. Vehement versuche ich das Thema auf die Ähnlichkeit der Kinder mit I. zu bringen, die ja gar nicht die Mutter ist. Wie war das noch – die Person, die man nach der Empfängnis als erstes sieht, oder deren Bild auf dem Nachtisch steht, werden das Aussehen des Kindes bestimmen. Das gilt eigentlich ja für die Frau, in diesem Fall war es aber K., der sicher noch immer an seine Exfreundin I. gedacht hat, naja, und so sehen jetzt halt die Kinder aus. Ich bin verblüfft, die Busenfreundin aber winkt freundlich ab.
GG also. Wer ist schon GG, rege ich mich weiter auf, ich verstehe die Bilderwelten nicht, in die er die Busenfreundin hineindrängt und fühle mich sofort minderwertig kunstgebildet. Das Foto mit den zwei Baggern, die hinter einer Horde Badegäste langfahren, finde ich blöd, aber der GG (!) hat es wohl als grandios bewertet. Ja, behauptet die Busenfreundin, meine Bilder seien ja auch anders, mein Blick sei grafischer, der GG würde künstlerische… "Künstlerische!", rufe ich dazwischen, wie so ein Bein im Bild, oder was, oder missgestimmte Teenager. Naja, der Busenfreundins Serie Dreck, die den Blick des Betrachters auf Haare auf Terrazzoboden, oft benutzte Putzschwämmchen oder ähnlich beinahe Ekeliges drängt, fand GG auch super … genau, brülle ich schon fast, die sind auch grafisch und nicht künsterlisch, ich kann das Wort schon gar nicht mehr aussprechen nach drei Gläsern Wein, ich finde, der GG sollte mal seine überhebliche Art lassen, die Busenfreundin aber findet meine Aufregung lustig, und ich gebe etwas nach, denn als sie mir GGs Portraitserien im Netz zeigt, muss ich zugeben: sehr-sehr schön, der kann was, der olle GG, dabei ist er zehn Jahre jünger. Aber, erhebe ich nochmal den letzten Zeigefinger, die Busenfreundin müsse ihm ja nun nicht nacheifern, sie habe ja ihre ganz eigene Art, auf die Dinge zu schauen, und die solle er ihr gefälligst nicht nehmen. Naja, das Bein lässt sie trotzdem dran.
Dann kehre ich bald heim, zu meinen grafischen (aber leider künstlerisch hohlen) Bildern, die am meisten wohl mich selbst freuen und zeige euch jetzt dieses

von heute in der Gärtnerin ihrm Garten.
Die Gärtnerin gräbt zum 800. Mal in dieser Saison ihren Garten komplett um, vielleicht habe ich mich auch verzählt, aber es ist schön bei ihr, die Sonne brennt mir in den Nacken, während ich auf der Bank sitze und sie im Gras davor und dabei weiter ein bisschen mit den Händen buddelt und wir reden über Gestaltung und so, dann kommt ihr Freund vorbei, um sich eine Zucchini mitzunehmen und wir reden über Rezepte, vegetarische, über Nusssoßen und gepoppte Senfsamen und so und es scheint mir, als hätte ich ihn niemals anders gesehen als in dieser Jeans, diesem dunklen Hemd und diesen halbhohen Stiefeln und ich quassele so viel wie sonst nur die Gärtnerin, die mittlerweile still ganze Stauden umsetzt, mitten in der Blüte und vorher hatte ich noch dieses Foto gemacht, ebenso ohne Aussage, aber schön:

Oder?
Ach, du Aussage, was willst du eigentlich dauernd? Wieso so ernst? Ich bin jetzt fest entschlossen, nie mehr Aussagen zu treffen, ja, falls man mich zwingte und zwänge, würde ich dummes Zeug faseln, das die Menschen verwirrte, von Lichtreflexen auf Seen, die eigentlich Teiche sind, von Beinen, die in Bilder ragen, würde meine Putzschwämmchen unter den Achseln hervorholen und ein bisschen auf dem nächstbesten Objekt herumschrubben, um alsbald GG, hehe singend von dannen zu ziehen.
GG also. Wer ist schon GG, rege ich mich weiter auf, ich verstehe die Bilderwelten nicht, in die er die Busenfreundin hineindrängt und fühle mich sofort minderwertig kunstgebildet. Das Foto mit den zwei Baggern, die hinter einer Horde Badegäste langfahren, finde ich blöd, aber der GG (!) hat es wohl als grandios bewertet. Ja, behauptet die Busenfreundin, meine Bilder seien ja auch anders, mein Blick sei grafischer, der GG würde künstlerische… "Künstlerische!", rufe ich dazwischen, wie so ein Bein im Bild, oder was, oder missgestimmte Teenager. Naja, der Busenfreundins Serie Dreck, die den Blick des Betrachters auf Haare auf Terrazzoboden, oft benutzte Putzschwämmchen oder ähnlich beinahe Ekeliges drängt, fand GG auch super … genau, brülle ich schon fast, die sind auch grafisch und nicht künsterlisch, ich kann das Wort schon gar nicht mehr aussprechen nach drei Gläsern Wein, ich finde, der GG sollte mal seine überhebliche Art lassen, die Busenfreundin aber findet meine Aufregung lustig, und ich gebe etwas nach, denn als sie mir GGs Portraitserien im Netz zeigt, muss ich zugeben: sehr-sehr schön, der kann was, der olle GG, dabei ist er zehn Jahre jünger. Aber, erhebe ich nochmal den letzten Zeigefinger, die Busenfreundin müsse ihm ja nun nicht nacheifern, sie habe ja ihre ganz eigene Art, auf die Dinge zu schauen, und die solle er ihr gefälligst nicht nehmen. Naja, das Bein lässt sie trotzdem dran.
Dann kehre ich bald heim, zu meinen grafischen (aber leider künstlerisch hohlen) Bildern, die am meisten wohl mich selbst freuen und zeige euch jetzt dieses

von heute in der Gärtnerin ihrm Garten.
Die Gärtnerin gräbt zum 800. Mal in dieser Saison ihren Garten komplett um, vielleicht habe ich mich auch verzählt, aber es ist schön bei ihr, die Sonne brennt mir in den Nacken, während ich auf der Bank sitze und sie im Gras davor und dabei weiter ein bisschen mit den Händen buddelt und wir reden über Gestaltung und so, dann kommt ihr Freund vorbei, um sich eine Zucchini mitzunehmen und wir reden über Rezepte, vegetarische, über Nusssoßen und gepoppte Senfsamen und so und es scheint mir, als hätte ich ihn niemals anders gesehen als in dieser Jeans, diesem dunklen Hemd und diesen halbhohen Stiefeln und ich quassele so viel wie sonst nur die Gärtnerin, die mittlerweile still ganze Stauden umsetzt, mitten in der Blüte und vorher hatte ich noch dieses Foto gemacht, ebenso ohne Aussage, aber schön:

Oder?
Ach, du Aussage, was willst du eigentlich dauernd? Wieso so ernst? Ich bin jetzt fest entschlossen, nie mehr Aussagen zu treffen, ja, falls man mich zwingte und zwänge, würde ich dummes Zeug faseln, das die Menschen verwirrte, von Lichtreflexen auf Seen, die eigentlich Teiche sind, von Beinen, die in Bilder ragen, würde meine Putzschwämmchen unter den Achseln hervorholen und ein bisschen auf dem nächstbesten Objekt herumschrubben, um alsbald GG, hehe singend von dannen zu ziehen.
Topic: Wasser

Ich vergaß zu sagen, dass der See gar kein See ist, sondern ein Teich. Auch egal. Ich bin süchtig.
Und dann dieser windige Wind dazu, ohgott.
Topic: Arbeitstisch

Nachbars Katzen auf Tisch und Bank daheim.
akrabke | 22. August 2013, 12:46 | 0 Kommentare
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