Seltsame Gespräche über den Geschmack von Schnäpsen geführt, ebenso eigenartige Emails über bemalte und enthaarte Körperbereiche verfasst und bekommen. Darüber die schnöde Sexobjekthaftigkeit der ganzen verdammten Welt erkannt, und gestaunt. Was Erwachsene so machen. Ich mag nicht mehr teilhaben, bin in Wahrheit noch nie Spielerin in dieser oberflächlichen Kulisse der Selbstdarstellung gewesen. Betteln nach Aufmerksamkeit, und alles nach außen, außen. Cool sein, bunt und bedeutsam mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Die einen die, die anderen Andere. Wie erschöpfend nur und sinnlos das ist.

Wieder andere haben ihre Musen; ich bevorzuge mein memento mori.





"die schnöde Sexobjekthaftigkeit der ganzen verdammten Welt"? Wer glaubt denn sowas? (Dann wäre ja Houellebecq ein Sachbuchautor.) Ich meine, man kann die Welt natürlich so sehen - aber welchen Sinn sollte es haben, sich mit Menschen zu beschäftigen, die die Welt so sehen?)

Ehrlich gesagt, verstehe ich Ihre Frage nach dem Sinn nicht? Vielleicht hätte ich die ganze verdammte Welt als schnödes Konsumgut bezeichnen sollen. Und wie beschäftigt man sich nicht mit sich, wenn man selbst dieser Mensch ist?

Oh, Entschuldigung, da habe ich Sie wohl vollkommen missverstanden. Ich dachte, jemand anderes wollte Sie per E-Mail von dieser Weltsicht überzeugen und Sie wären über diese "schöde" Anschauung genervt gewesen - da Sie doch hier im Blog schön öfter eine Neigung zu östlichen Denkweisen gezeigt haben.

Äh, ja. Ich habe da einmal probeweise theoretisiert und erforsche gerade meine Erkenntnis. Ich fürchte, ich habe recht.