Also los, ich hab ja grad nichts anderes zu tun:

1. Winterdepression?
Dunkelheit ist nicht mein Schlimmstes, manchmal nachts mache ich alles im Dunkeln, aufstehen, mit Finger im Glas Wasser eingießen, etwas trinken, durch die Wohnung gehen und aus dem Fenster schauen, nach iPod und Kopfhörer suchen und etwas anhören, wenn ich nicht schlafen kann, für einen polaren Winter, sogar ohne Strom, dafür aber mit Sternhimmel wäre ich gewappnet. Aber der letzte Winter, tatsächlich, der hat mich zermürbt und die Knochen dazu, Schnappdaumen und verdrehter Rücken. Es war zuerst der Körper, der deprimierte, nach weiteren Monaten die Seele hinterher.

2. Barfuß oder Lackschuh?
Weder noch. Ich mag nicht mit nackten Füßen auf etwas Unbekanntes treten, da sind sie empfindlich. Der Lackschuh ist hoch oder flach? Egal, lieber etwas Robustes, damit kann man durch Dreck laufen und das wär nicht schlimm. Seit vorletzen Sommer trage ich keine Sneakers mehr.

3. Rotwein oder Weißwein?
Rot, bitte. Helle Getränke sind da, um den Durst zu stillen, wie Bier, das geht bei Wein nicht, wegen früher Trunkenheit. Rot sieht schön aus im Winter, rot macht warm und schmeckt nach fremden Ländern.

4. Flugzeug oder Bahn?
Bahnfahren finde ich immer noch aufregend, sogar wenn es kurz zur Mutter in die Kleinstadt geht, manchmal stehe ich am Gleis und habe Herzrasen bis ich einsteige. Beim Fliegen ist es schlimmer, der Ausblick, gewiss, ist toll, und die Wolkendecke von oben mit ihrer scheinbaren Festigkeit, trotzdem für mich zu aufregend. Wenn nicht jemand dabei ist, dem ich gehörig ins Bein kneifen kann, bin ich verloren. Einmal saß ein alleinreisendes Mädchen neben mir, von Helsinki nach Hause, es hat geweint, trotz Buntstiften und der Aufmerksamkeit der Stewardess, wahrscheinlich vermisste es seine Familie, die es auf solch eine Reise schickt. Eine gute Gelegenheit. Ich habe eine Stunde lang mitgeweint. Da saßen wir und weinten.

5. Feminismus?
Was weiß ich. Ich bin da raus. Ist mir zu theoretisch und hilft nicht gegen unglücklich verliebt sein.

6. Vorbilder?
Verdammt. Graham Coxon. Wegen der Musik, oder Billy Corgan. Swamiji, wegen allem. Gestern dachte ich, Swamiji ist die einzige wahrhaftige Person, an die es sich lohnt ausiebig zu denken. Das hat mir gefallen.

7. Ziele?
Die Frage hatten wir doch schon mal, oder? Befreiung. Moksha.

8. Reisen?
Ich habe nicht alles von der Welt gesehen, aber vieles, das ich sehen wollte. China, Hong Kong, Finnland, Indien. Als ich dann in Indien war, fiel mir auf, dass ich immer schon nach Indien wollte, mein allerfrühester Reisewunsch. Hatte ich vergessen, bis ich da war, 30 Jahre später. Island möchte ich noch sehen, oder Grönland, ganz besonders die Nordlichter.

9. Glaube?
Mein Glaube verdreht sich manchmal zu Zweifel, wenn ich verzweifelt bin. Was, frage ich mich dann, wenn Herr Mainstream recht hat, und das schon alles war? Ansonsten kenne ich Töne vom Hören, Farben vom Sehen, und weiß weit mehr, als andere bloß glauben.

10. Lieblingsfilm?
Also, heute isses GRAVITY (heute nachmittag gleich zweimal hintereinander gesehen). Beachtliches Gedöns. Sonst vielleicht Matrix. Oder Karate Kid mit Jackie Chan. Oder Das Haus am See, schlimm. So Filme, die die großen Fragen zum Thema machen. Oder welche mit besonders großer Kitschigkeit.

Zusatzfrage: Große Koalition?
Große Langweiligkeit, oder? Die Großen Fragen werden so nicht geklärt werden können.

Vielleicht würde ich morgen anders antworten. Was sagen Sie denn zu folgenden (blind gesammelten) Stichwörtern, Frau Trippmadam? Oder Herr Froschfilm? Oder wer sich sonst noch angesprochen fühlt?

1. Weltgewandt?
2. Verlangen?
3. Schmöker?
4. Zelten?
5. Lächeln?
6. Enthaltsamkeit?
7. Wissenschaft?
8. Grimm?
9. Betäuben?
10. Wandbehang?





Ach, schade, ich hatte doch extra noch welche für Sie ausgedacht,
Sie wollen nicht zufällig nochmal?

Bitteschön. Ehem.

1. Jahreszeiten

2. Essen

3. Reisen

4. Nächstenliebe

5. Mutter

6. Vater

7. Glauben

8. Freude

9. Schönheit

10. Intimrasur

Wahaha, Intimrasur! Da könnt' ich Seiten schreiben.
Mach ich morgen, ja?

Juhu!

Intimrasur!?!? Da habe ich ja direkt noch Glück gehabt.

Ein Evergreen unter den Blogthemen.

Soso, Herr Kid.

Aus gegebenem Anlass, Frau Trippmadam, hat die freche Montez mir dieses Wörtlein dagelassen.
Das würde ich Ihnen niemals ...

Habe ich erledigt, drüben bei mir: http://tiapaulina.wordpress.com/2013/12/16/mein-erstes-stockchen/

So, jetzt richtig, mit den neuen Begriffen der Frau Montez. Frag sich nur, was richtig ist.

1. Jahreszeiten
Im Sommer geboren, fühle ich mich wohler in wärmendem Sonnengestrahl und Hitze, die mit einem Tauchgang ins Gewässer (Teich, See, Meer) gekühlt wird oder einem Eis. Nachts durch aufgewärmte Straßen laufen. Daheim alle Fenster weit geöffnet, Südwind bringt Zuggeräusche hinein. Draußen schwimmen.

2. Essen
Gemüse, Getreide, Parmesan, diverse Gewürze aus vielen Ländern. Zur Zeit in allen erdenklichen Variationen bei mir auf dem Teller.

3. Reisen
Eher gen Osten denn Westen.

4. Nächstenliebe
Ich übe noch. An der Busenfreundin. Ein schwieriges Feld.

5. Mutter
Mama hat weißes Haar, dass sie sich jede Woche legen lässt, früher noch unter Zuhilfenahme der Trockenhaube, jetzt mit Rundbürste und Fön zu einem luftigen Helm geformt. Sie hat einen herrlichen Dünkel und wagt sich jetzt im Alter noch in ihre Angstgebiete.

6. Vater
Das seltsamste und zugleich unvergesslichste Erlebnis mit meinem Vater fand an seinem Sterbebett in der Intensivstation statt. Mama und ich, jede hielt eine seiner Hände, bis sie kühl wurden. Zeitlosigkeit. Und irgendwann gingen wir, unentschlossen, eigentlich wäre es nur ein einfaches den Raum verlassen gewesen, aber als wir merkten, dass dies ein Gehen für immer sein würde, setzten wir uns für eine weitere halbe Stunde an seine Seite. Und dann gingen wir. Das war höchst irritierend. Kein bis morgen dann, Papa oder bis nächste Woche. Kein soll ich dir was mitbringen? Nie mehr über Filme reden.
Er lag nur still und war ja schon fort.

7. Glauben
Ich ziehe direktes Wissen dem Glauben vor. Siehe oben Nr. 9.

8. Freude
Freude finde ich überall. Wie jetzt die rauhe Wand Schatten wirft, oder wie ich vorhin mit kurzsichtigem Auge auf das ausgefranste rote Licht der Steckdose geschaut und gespielt habe. Sehr lange.

9. Schönheit
Schönheit kommt aus der Freude, und umgekehrt. Sie bedingen sich. So wie Luftströme durch einen fliegenden Vogel sichtbar werden.

10. Intimrasur
Ein Thema, das die Geister, äh … scheidet, zarte Freundschaften stören, Ehen beenden und Atomkriege verursachen kann.

Hach. Vielen Dank. Mir sind noch mehr für Sie eingefallen, aber ich geb jetzt mal Ruhe. Das gefällt mir alles sehr gut.

Intimrasur. Tsess.

Oh, ich werde angesprochen! Ich schreibe ja immer nur was rein, ins Internetz und lese kaum. Purer Zufall, dass ich diesen Referrer gesehen habe. Ich nehme mal diese Begriffe:

1. Weltgewandt?
Warum in die Ferne schweifen? Europa reicht mir meistens, Deutschland nicht.

2. Verlangen?

Ada, oder das.

3. Schmöker?

Passt beim ebook nicht so recht, der Begriff. Dauerschmöker ist Rainald Goetz, aktueller Abendschmöker Martenstein.

4. Zelten?

Ich habe mehrere Sommer nur in Zelten oder unterm Sternenhimmel verbracht, ich Romantiker, ich.

5. Lächeln?

Immer. Fast zu oft, wenn's das nicht nicht gäbe.

6. Enthaltsamkeit?

Bin dafür, aber in Maßen.

7. Wissenschaft?

stheorie.

8. Grimm?

Ingrimm.

9. Betäuben?

Nach Zeiten der Enthaltsamkeit (s.o.): Ja.

10. Wandbehang?

Moos.

Schöner purer Zufall jedenfalls.