Hin und hergerissen zwischen den Möglichkeiten, die ein so schöner Sonnentag mir bietet. Raus in die Natur, oder am Fenster sitzen und der Sonne nachschauen. Dieser Sommer war (und ist noch) schön mit seinen imposanten Wolkenbergen und ich hatte kaum das Gefühl, das Wetter sei schlecht, auch wenn es geregnet hatte. Der See hat sich durch die klammen Nächte schon abgekühlt, ein längeres Bad ist nicht mehr so angenehm.

Gestern hatte ich mich wie ein krankes Kind von der Welt zurückziehen müssen. Nicht so sehr körperlich, eher mental. In solchen Fällen lese ich meine Jugendbücher über Indianer oder die Steinzeit, über die heilen Welten, die sich zwischen den Kriegen versteckt halten. Sollen sie doch kämpfen, und ja, es sind alles junge Männer, die sich gegenseitig metzeln, die haben noch Feuer, aber ich frage mich, ob sie die Hintergründe ihres Handelns überhaupt begreifen. Sicherlich nicht.

Gerade ruft Swami (TS) an und wir reden eine Weile über das Unrecht in der Welt, wie es aus der Unwissenheit entsteht, und die Unwissenheit wiederum in verschiedene Arten unterteilt wird, es ist das alte yogische Wissen, das uns Verständnis unserer selbst gibt. Es tröstet, lässt uns aber auch einsehen, dass wir nur begrenzte Mittel haben, weltweitem Leid ein Ende zu bereiten. Wir müssen bei uns selbst beginnen. Dass Kulturen aufblühen und untergehen, warum sollte es diesmal anders sein.

Durch das Gespräch mit Swami fällt einiges wieder ins Gleichgewicht, was mir in den letzten Tagen aus dem Lot geraten schien.