Ich bin jetzt mehr oder weniger entschlossen, das Jahr 2017 freizumachen, ich will es jetzt nicht großartig sabbatical nennen, und natürlich könnte man behaupten, ich hätte schon letzten Herbst damit angefangen. Ein bisschen. Vor ein paar Tagen habe ich nach neuen Jobs geschaut, und auch etwas gefunden, das ich immerhin so interessant fand, um eine Bewerbung zu erwägen. Gestern aber ist die kleine Mutter durchgedreht, sie war so wütend auf alles und jeden und schimpfte und schlug um sich. Ich war ein paar Stunden bei ihr, um sie zu beruhigen und mit ihr zu reden, es wurde eine echte Standpauke über Mitgefühl und Freundlichkeit, und sie jammerte, das kann ich nicht, das kann ich nicht, heute morgen musste ich schon drüber lachen. Gestern aber war ich mit den Nerven fertig und dachte, wie soll ich bei all den Ablenkungen arbeiten? An was denn überhaupt, was wichtiger ist als dies: Im Frieden mit sich und den Menschen sein, mit der Vergangenheit und den Feinheiten der aufsteigenden samskaras, herausfinden, was ich wirklich tun möchte in dieser aufregenden Welt. Stefan Sagmeister, der große Grafik-Designer, den ich bis jetzt gar nicht so ausführlich kannte, ist mit seinem Film in aller Munde und hat auch ein Jahr nicht gearbeitet. Letztlich hat er doch gearbeitet, aber eben für sich, das musste ich jetzt mal kursiv setzen, der hat das auch gemacht – als würde ein Kleinkind sprechen.

Tatsächlich, es gibt immer noch diesen kindlichen Rechtfertigungszwang, da hinten in der Ecke des Geistes, auf jeden Fall was tun müssen, produktiv sein. Verflixt. Und vielleicht bin ich auch keine so große Designerin, der eine Schaffenspause gebührt.

Aber vielleicht sollte ich einfach mal die Klappe halten und machen.
Am besten gleich alles kursiv.