Am Ende des durch und durch geredeten Freitags sitzen der Appetitliche und ich im Wagen der Bürokollegin, einem alten Mercedes mit Rost und reden noch mehr, sie holt mit W. die Pferde rein, es regnet laut aufs Blech bei uns, die anderen werden ordentlich durchnässt auf Feld und Weiden. Mit beiden Freunden lande ich am Tagesende fast immer in Regenschauern, die müden Wischblätter vor uns, auf dem Weg zurück.

Von zehn bis sechs zwischen einigen Frühstücken und Regenschauern, die sich mit Sonnenglanz abwechseln, am Esstisch der Kollegin ausgiebig: gesprochen, gesessen, gelacht, geatmet; über alles Wichtige, die Größe des Universums, das Ende des Kapitalismus, Niedlichkeit von Katzen am Beispiel jener, die mir auf den Beinen liegt, des weiteren über die Vergeblichkeit von G.s Bemühungen, die Welt zu retten und ob der Geist die Materie bewegt oder umgekehrt. Über Arbeiten und Nichtstun, über Geld und Armut und Glücklichsein. Glück. Ohne Ziel an diesem Tag.

Haben wir uns verändert? Zwischendrin im Bad ein erstaunter Blick auf mein eigenes Gesicht, wie jung ich aussehe, das Haar ist kurz und die Stirn frei, Licht fällt freundlich von schräg hinten. Das bin also ich, 25 Jahre später. Ich freue mich mich zu sehen. So wie ich bin.