Sonntag, 27. April 2014
Ich hatte die Kamera nicht dabei, aber ich mag das Bild: eine Weide voll blühenden Bärlauchs inmitten von Buchen, noch licht und hellgrün. Am Waldrand grellfarbiger Raps und überm Horizont Quellwolken. Die Busenfreundin und ich wetten, wann das Gewitter kommt. (Gar nicht, erst Nachts ein einzelnes Donnern.) Jetzt steht sie klein und sammelt Blätter, das Jahr ist schon fast zu spät dafür. Weit und breit niemand und aus einem freien Gefühl heraus ziehe ich mir die Hose runter, hocke und pinkele dort, wo ich gerade bin.

Wir sammeln noch anderes, Gundermann, Brennessel, Wiesenschaumkraut, Knoblauchrauke, und später mische ich alle Kräuter in den Pfannkuchenteig.

Heute ruft sie mich mit noch kleinerer Stimme zwischen zwei Kotzanfällen an und sagt ab – wir wollten eigentlich mit Freunden im Park nochmal sammeln gehen und danach bei I. gemeinsam kochen. Ein bisschen bin ich froh, so habe ich den Tag für mich und kann lesen und was schreiben.