Topic: innen
Es ist fast ein bisschen so wie in dem sehr netten Film "Lourdes", der letzte Woche auf Arte lief: Ist die Heilung echt oder nur vorübergehend?
Gestern die sechste Thai-Massage. Die Masseurin hat mich ordentlich weich geknetet und gedehnt und dann, in der letzen Phase des Ablaufs bin ich bereit für … mit gekreuzten Unterschenkeln hebt mich die Masseurin in die Sitzposition und nimmt mich in eine Art Yoga-Schwitzkasten. Da ich die Augen gewöhnlich geschlossen halte, weiß ich gar nicht, in welcher Weise genau sie mich umfängt und unsere Arme miteinander verschlungen sind, sie holt zur anderen Seite aus, um meinen Oberkörper mit kraftvollem Schwung, dem ich mich die anderen Male aus einem Misstrauen heraus nur widersetzen konnte, zu sich heranzuziehen, dabei wird die Wirbelsäule im Kreuzlendenbereich gedreht, fast schon aus den Angeln gehebelt, und es macht kr-kr-kr, ganz hell und leise.
Sie lacht und macht lautmalerisch das Geräusch nach, auf Thailändisch, etwa so, tiktektek, zur Sicherheit frage ich nochmal nach, ob sie meinen Rücken meint, und ich habe das Gefühl das genau war's. Seit ungefähr vier Monaten war dieser Schmerz im Rücken geblieben, nach einer unbedachten kleinen Bewegung, erst so schlimm, dass ich nicht mehr sitzen (und arbeiten) konnte, dann immer weniger werdend, war bei der Frau Montez zu Besuch und schwamm im Bodensee nach ausgedehnten Badungen in der Therme, war in Lissabon, und immer noch war der Schmerz zu spüren, nach einer Weile hatten wir es uns kommod gemacht, der Schmerz und ich, wir bewegten uns immer irgendwie umeinander herum, um uns nicht zu provozieren und ich war überzeugt, dass eine irreparable Bandscheibenquetschung oder -hervorquellung vorliegen müsse, die mich mein Lebenlang, sogar mein Lebtag nicht mehr verlassen würde.
Gleichzeitig war ich heimlich davon überzeugt, dass ein winziger Knochen bloß schief lag und einfach geradegerückt werden müsse. Drehübungen linderten ein bisschen und selbst die ersten Thaimassagen taten zwar höllischweh gut, brachten aber kaum Veränderung. Ja, und gestern dann tiktektek. Endlich.
Noch bin ich vorsichtig. Ich staune bloß, dass da kein Schmerz mehr ist, wo ich ihn erwarte, und erwarten tu ich ihn überraschend oft. Beim Schritt zur Seite zum Herd, beim Hochrappeln aus liegender Position, beim Runterbeugen zum Schuhebinden, beim Fahrradfahren und -abschließen, wenn ich vom linken aufs rechte Bein wechsele (also eigentlich immer), selbst beim Schwimmen, und heute ging das so leicht und unbeschwert, als würde ich auf einem Luftkissen liegen. "Ich bin geheilt", möchte ich schon rufen und symbolisch meine Krücken wegwerfen, aber wer weiß – wie im (o. g.) Film stelle ich mir Neider vor, die hinter meinem (heilen) Rücken tuscheln und sich fragen, wieso die und nicht ich.
Hinter meinem Rücken. Vielleicht ist es jetzt gut.
Gestern die sechste Thai-Massage. Die Masseurin hat mich ordentlich weich geknetet und gedehnt und dann, in der letzen Phase des Ablaufs bin ich bereit für … mit gekreuzten Unterschenkeln hebt mich die Masseurin in die Sitzposition und nimmt mich in eine Art Yoga-Schwitzkasten. Da ich die Augen gewöhnlich geschlossen halte, weiß ich gar nicht, in welcher Weise genau sie mich umfängt und unsere Arme miteinander verschlungen sind, sie holt zur anderen Seite aus, um meinen Oberkörper mit kraftvollem Schwung, dem ich mich die anderen Male aus einem Misstrauen heraus nur widersetzen konnte, zu sich heranzuziehen, dabei wird die Wirbelsäule im Kreuzlendenbereich gedreht, fast schon aus den Angeln gehebelt, und es macht kr-kr-kr, ganz hell und leise.
Sie lacht und macht lautmalerisch das Geräusch nach, auf Thailändisch, etwa so, tiktektek, zur Sicherheit frage ich nochmal nach, ob sie meinen Rücken meint, und ich habe das Gefühl das genau war's. Seit ungefähr vier Monaten war dieser Schmerz im Rücken geblieben, nach einer unbedachten kleinen Bewegung, erst so schlimm, dass ich nicht mehr sitzen (und arbeiten) konnte, dann immer weniger werdend, war bei der Frau Montez zu Besuch und schwamm im Bodensee nach ausgedehnten Badungen in der Therme, war in Lissabon, und immer noch war der Schmerz zu spüren, nach einer Weile hatten wir es uns kommod gemacht, der Schmerz und ich, wir bewegten uns immer irgendwie umeinander herum, um uns nicht zu provozieren und ich war überzeugt, dass eine irreparable Bandscheibenquetschung oder -hervorquellung vorliegen müsse, die mich mein Lebenlang, sogar mein Lebtag nicht mehr verlassen würde.
Gleichzeitig war ich heimlich davon überzeugt, dass ein winziger Knochen bloß schief lag und einfach geradegerückt werden müsse. Drehübungen linderten ein bisschen und selbst die ersten Thaimassagen taten zwar höllisch
Noch bin ich vorsichtig. Ich staune bloß, dass da kein Schmerz mehr ist, wo ich ihn erwarte, und erwarten tu ich ihn überraschend oft. Beim Schritt zur Seite zum Herd, beim Hochrappeln aus liegender Position, beim Runterbeugen zum Schuhebinden, beim Fahrradfahren und -abschließen, wenn ich vom linken aufs rechte Bein wechsele (also eigentlich immer), selbst beim Schwimmen, und heute ging das so leicht und unbeschwert, als würde ich auf einem Luftkissen liegen. "Ich bin geheilt", möchte ich schon rufen und symbolisch meine Krücken wegwerfen, aber wer weiß – wie im (o. g.) Film stelle ich mir Neider vor, die hinter meinem (heilen) Rücken tuscheln und sich fragen, wieso die und nicht ich.
Hinter meinem Rücken. Vielleicht ist es jetzt gut.
akrabke | 17. August 2013, 19:32 | 0 Kommentare
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