Samstag, 17. August 2013
Es ist fast ein bisschen so wie in dem sehr netten Film "Lourdes", der letzte Woche auf Arte lief: Ist die Heilung echt oder nur vorübergehend?

Gestern die sechste Thai-Massage. Die Masseurin hat mich ordentlich weich geknetet und gedehnt und dann, in der letzen Phase des Ablaufs bin ich bereit für … mit gekreuzten Unterschenkeln hebt mich die Masseurin in die Sitzposition und nimmt mich in eine Art Yoga-Schwitzkasten. Da ich die Augen gewöhnlich geschlossen halte, weiß ich gar nicht, in welcher Weise genau sie mich umfängt und unsere Arme miteinander verschlungen sind, sie holt zur anderen Seite aus, um meinen Oberkörper mit kraftvollem Schwung, dem ich mich die anderen Male aus einem Misstrauen heraus nur widersetzen konnte, zu sich heranzuziehen, dabei wird die Wirbelsäule im Kreuzlendenbereich gedreht, fast schon aus den Angeln gehebelt, und es macht kr-kr-kr, ganz hell und leise.

Sie lacht und macht lautmalerisch das Geräusch nach, auf Thailändisch, etwa so, tiktektek, zur Sicherheit frage ich nochmal nach, ob sie meinen Rücken meint, und ich habe das Gefühl das genau war's. Seit ungefähr vier Monaten war dieser Schmerz im Rücken geblieben, nach einer unbedachten kleinen Bewegung, erst so schlimm, dass ich nicht mehr sitzen (und arbeiten) konnte, dann immer weniger werdend, war bei der Frau Montez zu Besuch und schwamm im Bodensee nach ausgedehnten Badungen in der Therme, war in Lissabon, und immer noch war der Schmerz zu spüren, nach einer Weile hatten wir es uns kommod gemacht, der Schmerz und ich, wir bewegten uns immer irgendwie umeinander herum, um uns nicht zu provozieren und ich war überzeugt, dass eine irreparable Bandscheibenquetschung oder -hervorquellung vorliegen müsse, die mich mein Lebenlang, sogar mein Lebtag nicht mehr verlassen würde.

Gleichzeitig war ich heimlich davon überzeugt, dass ein winziger Knochen bloß schief lag und einfach geradegerückt werden müsse. Drehübungen linderten ein bisschen und selbst die ersten Thaimassagen taten zwar höllisch weh gut, brachten aber kaum Veränderung. Ja, und gestern dann tiktektek. Endlich.

Noch bin ich vorsichtig. Ich staune bloß, dass da kein Schmerz mehr ist, wo ich ihn erwarte, und erwarten tu ich ihn überraschend oft. Beim Schritt zur Seite zum Herd, beim Hochrappeln aus liegender Position, beim Runterbeugen zum Schuhebinden, beim Fahrradfahren und -abschließen, wenn ich vom linken aufs rechte Bein wechsele (also eigentlich immer), selbst beim Schwimmen, und heute ging das so leicht und unbeschwert, als würde ich auf einem Luftkissen liegen. "Ich bin geheilt", möchte ich schon rufen und symbolisch meine Krücken wegwerfen, aber wer weiß – wie im (o. g.) Film stelle ich mir Neider vor, die hinter meinem (heilen) Rücken tuscheln und sich fragen, wieso die und nicht ich.

Hinter meinem Rücken. Vielleicht ist es jetzt gut.




Mittwoch, 3. Juli 2013
Herzrhythmusstörungen und geplatzte Ader im Auge. Augendruck ist normal, sagt die Augenärztin, der Sehnerv ist auch in Ordnung. Wenigstens der Sehnerv. Nächsten Monat noch den Augenhintergrund ansehen, sowieso mal wieder, dazu wird Atropa Belladonna gegeben, da weitet sich die grünbraune Iris und die Netzhaut fängt den Blick. Sie schaut hinein und ich heraus. Ich mag die neue Ärztin nicht, sie blickt fast die ganze Zeit in den Rechner und tippt was ein, während sie mit mir redet, das Gespräch ist ohnehin knapp. Man müsste mal den Blutdruck 24 Stunden messen, sagt sie, um zu sehen, ob es zu Spitzen kommt. Es bleibt mir nur kurz anzudeuten, dass ich sehr großen Stress hatte. Es können noch ganz andere Adern platzen, im Gehirn und dann –

Ich habe jetzt keine richtige Ärztin mehr, der ich vertraue, die Ayurvedin möchte ich nach dem Drama nicht mehr konsultieren, und das macht mir schreckliche Angst. Als könnte ich gleich dem Körper nicht mehr vertrauen. Mir selbst nicht. Als wäre ich jetzt vollkommen allein. Mit mir. Das ist seltsam. Und das Herzelein klopft unrhythmisch dazu.

Du liebes kleines Angsthäschen, du.




Sonntag, 23. Juni 2013
Ich schieb's auf die Übung. Soll alles rauskommen, soll mehr noch klarer werden. Ein Traum, in dem verschiedene Männer mitspielen, mit denen ich mal etwas hatte, – also keine ernstzunehmenden Partnerschaften – macht die Struktur deutlich, die ich aufgebaut habe, in der ich gelebt habe, ich könnte es Neugier nennen oder, im schlimmeren Fall, Selbstmissachtung. Etwas tun, was nicht gut tut. Was nirgendwohin führt. Vieles weiß man hinterher besser, es ist ja aber so'n Dings mit Erfahrungen machen. Wir müssen Erfahrungen machen, steht wohl irgendwo geschrieben. Erfahrungen definieren, wer man ist. Das ist leider großer Quatsch. Es gibt viele Erfahrungen, auf die ich gern verzichtet hätte und über die ich mich nicht mehr definieren möchte. Mit Stolz die Anzahl der Affären nennen, soundsoviele konnte ich für mich einnehmen – deshalb muss ich doch einen Wert haben und dieser Wert ist die Zahl. Verzweiflung.

Ich schieb's auf den Kapitalismus. Der geht mir zur Zeit sehr auf den Keks. Wie durchzogen wir sind von der Idee, (etwas) haben zu müssen. Als wäre sein ungenügend. Damit einher geht Verfügbarkeit. Wer verfügbar ist, gibt Preis und lässt sich etwas nehmen, was nutzbar ist. Zum Beispiel Sex. Es ist ein Kuhhandel. Ich gebe zu, dass ich lange drauf reingefallen bin: Frauen geben Sex, um Liebe zu bekommen, hat das nicht mal wer geschrieben? Ich bilde mir ein, dass ich immer freudvoll beigeschlafen habe, aber in der rückschauenden Erinnerung, die mich gerade flutet, erkenne ich übertriebene Freizügigkeit, die mich eher geschwächt hat. Auf das Wenige, was einige Männer zu geben fähig waren, habe ich draufgezahlt.

Das ist jetzt keine Abrechnung. Ich mag Männer. Weil ich Menschen mag. "Sie sind doch meine Spezies!" sagt Maude zu Harold. Mir wird nur immer klarer, dass Liebe als Sex verkauft wird und genauso eine Ware ist wie ein Auto oder ein Haus. Liebe ist kein Gefühl mehr von Nähe und Zuneigung, das in einem selbst entsteht und sich bewegt, sondern eine Art Anerkennung, die man bekommt, eine Auszeichnung, seht her, ich bin wer.

Vor einzwei Wochen bin ich am FKK-Teich angesprochen worden. Das Palaver ging einher mit freundlichen Komplimenten, die mir gut taten, aber die waren schon Teil des Kuhhandels, der hier unerwarteterweise seinen Lauf nahm. Mit ein paar Komplimenten eröffnen und dann gleich frontal weitermachen, ob ich einen Partner hätte – ich will hier jetzt nicht mit Details langweilen, denn alles was nun kam, war langweilig – ich machte deutlich, und mir war noch nie so ernst damit, dass ich keinen Partner suche und mein Ungebundensein sehr genieße. Naja, das Gespräch in dieser frühen Phase abzubrechen, wäre sicherlich das einzig Richtige gewesen, aber ich war tatsächlich neugierig, weil ich eine derart plumpe Anmache noch nie erlebt hatte. Irgendwas muss doch damit sein? Die Sonne brannte schon auf der Schulter und über kurz oder lang würde ich wieder ins Wasser springen, und so hörte ich mir eine Weile Zuckerrübentechniker-Berufsgeschichten und unglückliches Ehegeschehen mit vier Kindern an, ja und der Sechzehnjährige will Grafik-Design machen und kann Photoshop und er selbst fotografiere auch und so weiter, könne sich aber nicht vorstellen, allein zu sein. Na. Da gehen also Männer an den Nacktstrand und suchen sich Frauen aus, war das einzige, was ich so dachte. Wie im Supermarkt oder im Autohaus. Ich habe Sie (oder das Auto) gestern schon gesehen und wie Sie da so natürlich (oder ökologisch das Auto) sich bewegen, das hat mir Herzrasen verusacht. Seine Nassforschheit trifft auf meine Eitelkeit, hallo du bist also noch da.

Heiße Tage. Wie sehr ich die Abkühlung ersehnt hatte! Am Donnerstag hatte ich mir dafür frei genommen. Auf das Gewitter warten wie auf einen Schicksalsschlag, der das weitere Leben vollständig verändern würde. Auf der Matte vorm Altar sitzen, während die Kerze heller und heller wird und der Raum immer dunkler von Wolken da draußen. Eine Ruhe. Eine Übung, ein einfaches sein, warten und sich hingeben. Stunden. In die Flamme sehen, die Augen wieder schließen und das Mantra aufsteigen lassen. Es ist so einfach. Was die Welt von mir will, darauf werde ich immer weniger antworten können, weiß ich. Es wird Zeit.

Und so sahen dann die Wolken aus, die dem Gewitter vorangingen:




Dienstag, 11. Juni 2013

Mala-Verkaufsstand in Rishikesh (Foto geklaut genommen von einer meiner Mitreisenden 2012, mir selbst ward ja bekanntlich die Kamera geklaut abhanden gekommen.)

Swami VB bespricht in seinen gita lectures kurz einen gravierenden Unterschied zwischen westlicher und östlicher Philosophie. Während die eine auf bloßen Spekulationen beruht, nämlich die westliche, lehrt die andere aus persönlicher Erfahrung. Die westlichen Philosophen stochern mit reiner Verstandesarbeit im Vagen, dazu gibt es fette Portionen eigens erdachter Terminologie in großartig verschachtelten Sätzen, ein bisschen Logik und Rhetorik dazu, fertig ist das Konstrukt. Eher verwirrend statt glücklich machend. Die europäische Philosophie hat sicherlich nicht dazu beigetragen, das (eigene) Leben besser zu verstehen. So habe ich es jedenfalls immer empfunden.

Vedanta und Samkhya hingegen, beides Grundlagen yogischer Übungstraditionen, breiten Philosopien aus, die nachvollziehbar und somit erlebbar sind. Landkarten, die zwar nicht der Weg sind, aber exakte Wegweiser durchs Menschsein. Es werden körperliche und vor allem geistige Konstituenten aufgezählt, von klein bis groß, von fein bis grob, die dem Übenden zeigen, wo er sich befindet, womit er sich herumschlägt, woraus die Hindernisse bestehen, die seinen Weg erschweren und Hilfsmittel, die ihm aus dem Schlammassel helfen und ihn frei machen. Kraft entsteht, Ordnung und Klarheit werden (wieder) hergestellt. Jeder Übende kann mit Körper, Seele und Geist prüfen, was die alten Traditionen versprechen.

Das ist weit mehr, als die bloße Verstandesarbeit, mit der die westlichen Philosophen ihre Welt zu begreifen suchen. Zumal sich der westliche Denker auch noch von der restlichen Welt getrennt fühlt als der vermeintlich Fremden. Die yogischen Übungen werden dem Suchenden zeigen, dass er selbst die Welt ist und jenes Juwel, das er in Wahrheit sucht.

Als ich das erste Mal bei Swami VB in Indien war, 2005, schrieb ich bloß zwei Texte. Unvollständige. (Mehr ging wohl nicht, ich war zu sehr vom Geschehen eingenommen, oder vom Nicht-Geschehen.)

Ich stell mir vor, wie St. [meine Reisebegleitung] auf all den Toastscheiben sitzt, die je nach Erleuchtungsgrad sich langsam aufblähen, etwas Zwischenraum freigeben und ihm so zur Levitation verhelfen.

Am [frühen] Morgen nach dem Mantrasingen gegen sechs wird Hatha-Yoga geübt. Yoga ist nett zu dem Körper. Ich entdecke, dass wir uns außer Sex oder Berührungen selbst gut sein können, in dem wir uns in die Übungen begeben, und so wie die Asanas für den Körper gut sind, so ist die Meditation für den Geist gut. Es ist seltsam, dass ich überhaupt in solchen Begrifflichkeiten denke und mich bewege.

Wir tun nichts anderes, als wäre es der natürlichste Zustand überhaupt. Morgens Andacht, danach Körperübungen, später bei Toast Levitation üben, erbauliche Schriften lesen, dabei einen Tee schlürfen und die Sonne ins Hirn leuchten lassen. Bald ist schon Mittag, es gibt ein Gericht mit Linsen oder Bohnen, Gemüse, Reis, dünnes Brot, etwas Yoghurt mit kleinen Dingen drin. Meistens schlafen wir danach sofort ein, denn Erleuchtung ist ein klein bisschen anstrengend. Wenn man nicht aufpasst, ist dann schon Teezeit, und dann noch ein klein bisschen nicht aufpassen oder besonders aufpassen und es gibt ein Abendmahl. Der Tag wäre nicht perfekt, wenn nicht abends von acht bis zehn Swamiji noch eine lecture abhalten würde.

Es ist erstaunlich, wie man einen ganzen Tag mit dem verbringen kann, was andere Menschen möglicherweise als Nichtstun bezeichnen würden. Hm, wer sind diese anderen Menschen eigentlich?


und:

St. hat sein Mantra bekommen. Nun liegt er auf dem Bett und hört die Cassette mit dem sich unaufhörlich wiederholenden Mantra. Es ist zärtlich. Swamiji spricht und betont es zärtlich. Er singt es beinahe. Es ist genau so zärtlich wie die Körperübungen. Dieses Mantra beseitigt emotionale Hindernisse im Geistfeld, so hab ich das verstanden.

Es ist [in] Sanskrit. Es gibt unter den Schülern einen, der ausschließlich Sanskrit spricht. Wenn Swamiji mit ihm redet, finde ich alle meine feinstofflichen Wasauchimmers äußerst angeregt. Sanskrit ist eine universelle Sprache, die aus den Menschen heraus strömt, wenn sie in ihrem Ursprung leben. So wie ein Baby Mama sagt. A entsteht, wenn man einfach den Mund öffnet und M, wenn man ihn wieder schließt. Genauso kommt Sanskrit direkt aus der glücklichen Seele geflossen.

Ich wundere mich seit einer Woche, wie klar die Lehre ist, und wie sehr sie dem entspricht, was ich bereits in mir geahnt und gewusst habe. Yoga ist ein exaktes System solchen Wissens. Es betrifft das Sehnen, den Verstand und ebenso den Körper. Ich finde mich in Begrifflichkeiten wieder, über deren Präzision ich zutiefst erstaunt und glücklich bin. Es gibt für jeden Zustand, für jede Regung des Geistes und der Seele, einen fest umrissenen Begriff, an dem sich der Schüler orientieren kann. Es ist alles bereits vor mir gedacht und gefühlt, und dann benannt worden.

Das Mantra, in das St. initiiert wurde, ist somit kein wirklich persönliches Mantra, sondern eines, das hilft, seinen momentanen Geisteszustand zu lindern und dann aufzulösen. Solche Geisteszustände sind insofern universell, als dass sie jeden Trauernden und Sehnenden erfüllt. St.s Trauer und Sehnen sind natürlich sehr persönlich, denn er fühlt sie ja in seinem Herzen. Es fühlt seine einzigartige Trauer, die von ihm durch und durch gefärbt ist, die ihn gefärbt hat, und trotzdem ist es einfach 'Trauer'.


Das lass ich erstmal so. Mein spiritueller Sommer nimmt seinen Lauf, ich höre und lese weiterhin Philosophie und habe eine neue mantrische Übung bekommen, voraussichtlich – ich kenn mich ja – wird sie zwei Jahre dauern, vielleicht auch schneller.




Samstag, 1. Juni 2013

Amsel im Überschwemmungsgebiet. Hat insofern was mit dem Text zu tun, als es sich um viel Wasser und ein kleines Leben handelt.

Es reicht. Seit einem halben Jahr fast ausnahmslos trübe und oberflächliche Gedanken. Über Vergänglichkeit zum Beispiel, oder Kleinmütiges über die Anderen und mich selbst. Misslungene Versuche, die Welt zu retten. Die dauernde Erreichbarkeit für jeden noch so fusseligen Tatbestand. Verletzter Stolz, Missverständnisse, Bevormundungen und andere Verunsicherungen. Wut. Keinen einzigen erhabenen Gedanken gehabt und die Zeiten des Sitzens schleppen sich dahin. Ich muss woanders Kraft finden, wenn die Sonne nicht scheint.

Innen. Rückzug. Denn im Außen gibt es nichts Reichhaltiges zu finden.

Swami VB spricht in acht lectures über die Bhagavadgita, die wichtigste und beliebteste Schrift der indischen Philosophie – im Westen u. a. falsch verstanden wegen der angeblichen Aufforderung zum Kampf, lese ich in der Hinführung zum Text in der Gita-Übersetzung von Klaus Mylius, Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1980, DDR 1,50 M. Das Büchlein habe ich mit 17 anderen mehr oder weniger wichtigen Büchern auf einer Klassenfahrt in Prag erstanden, zusammen nicht mal 20 Mark. (Die Flasche Krimsekt kostete uns dank des schwarz gewechselten Geldes bloß fünf Mark und wir betranken uns damit, was ich sehr peinlich fand, denn für die Tschechoslowaken war er unerschwinglich. Toller Exkurs. Ach ja, ein seltsam schöner Sci-Fi-Roman, den ich mehrmals gelesen habe, war auch dabei.) Die gita kannte ich vom Hörensagen, vielleicht aus einem der Philosophiebücher, und so packte ich sie mit auf den Stapel. Heute, da ich wieder angefangen habe, Swamijis lectures zu hören (wieso eigentlich nicht schon eher), krame ich das etwas angegilbte Heft heraus und berühre es wie einen Schatz.

Arjuna ist also dieser Soldat, der gegen eine Armee kämpfen soll, die ausschließlich aus Verwandten, Freunden und Lehrern besteht. Eine Unmöglichkeit des Tuns befällt ihn und Krishna, eine Inkarnation des Gottes Visnu, springt als sein Wagenlenker ein und los geht die Belehrung des Verzagten über rechtes Handeln. Natürlich referiert Swami VB ganz anders, er will uns Zuhörern die Lage Arjunas möglichst lebendig machen, und er zitiert Dialogzeilen mit verschiedenen Stimmen, lässt Arjuna so verzweifelt jammern und klagen, dass es seine Art hat, hat doch der Arme die Probleme, die alle Menschen in allen Zeiten immer wieder befallen. Deshalb ist die gita so zeitlos und tröstend.

So soll mein Sommer sein, tröstend. Und auch gern zeitlos. Ereignisse der letzten Wochen haben gezeigt, dass ich nicht allmächtig so stark bin, wie ich immer tue und wie ich es von mir glaube. Natürlich nicht. Die Kraft eines jeden reicht gerade für das eigene Leben.