Topic: Nah
Es benötigte nur einen Zufall und darauffolgend etwas Recherche, um herauszufinden, dass der Mann meines aktuellen Begehrens schwul ist. Lesben erkenne ich schon von weitem, immerhin besteht die Hälfte meines Bekanntenkreises aus lesbischen Pärchen, aber bei schwulen Männern bin ich blind, wenn sie nicht gerade offen tuntig sich gebärden oder rosa T-Shirts tragen und mit bunten Fahnen wedeln. Dieser Mann jedenfalls wirkte nicht besonders schwul (auf mich), aber vielleicht hätte seine Jungenhaftigkeit mir auffallen können als nicht nur attraktiv (auf mich), sondern eben einfach schwul.
Auf eine merkwürdige Weise fühle ich mich ausgeschlossen. Ausgeschlossen, mit jungenhaften, lebendig wirkenden Männern mir Ringel-T-Shirts Kontakt haben zu können, so als wollten sie ihr Jungesein nur mit Gleichen teilen und nicht mit diesen Anderen, die Brüste haben und mit spätestens 40 unweigerlich aussehen wie Mutti. Falls es darum geht, bin ich auch schwul, ich wollte nicht wie Mutti sein, hab auch nie so ausgesehen und fühle mich eher zu Frauen hingezogen, die wie ich ihr ich würde lieber ein Junge sein aus der Kindheit ins Erwachsensein mitgenommen haben. Lesben dann halt. Die Lesben, die ich kenne, sind allesamt fröhliche, schlaue und starke Frauen, die ihren Weg gehen und sich um Gepflogenheiten nicht scheren, wie sollten sie auch, so als Randgruppe.
Es gibt sicherlich tausend Gründe und ebensoviele Untersuchungen darüber, warum Menschen homosexuell sind, ob vererbt oder sonstwie. In den letzten Tagen bewegt sich das Thema in mir. Mit Mama spreche ich auch manchmal darüber, ich hatte ihr von der Buddhistin erzählt, die eine kurze Zeit in mich verliebt war, ich aber leider ihr Begehr nicht erwidern konnte. Es hat eine Weile gedauert, es gab dramatische Gespräche, und auch ich musste weinen darüber, dass das, was so ist, nun mal so ist, nicht nur sie. Aber der Wunsch, miteinander befreundet zu sein und die Gemeinsamkeiten sind so groß, dass wir uns nun als Frauenfreundinnen treffen können, ohne den sexuellen Ballast; vielleicht gibt es noch ein minimales Flirtelement, das ich sehr mag – und sie hoffentlich nicht allzu belastet.
Mama jedenfall hört meinen Erzählungen mit, wie ich finde, unangemessener Skepsis zu, so als wäre die Buddhistin eine ständige Gefahr für mich, endgültig in ein sündiges, weil lesbisches Leben zu fallen. Ich lache sie dann immer aus, viele ihrer Einwände (zu anderen Lebensthemen) sind sicherlich diskussionswürdig, aber hier muss ich immer so schallend lachen, dass auch ihre Mundwinkel irgendwann, wenngleich auch sonderbar süffisant, beginnen zu zucken, dann sagt sie nochmal sowas wie, früher kamen solche Leute dafür ins ... ähem, wurden weggesperrt, mit diesem Vorurteil sei sie nun mal aufgewachsen, irgendwas muss doch dran gewesen sein, das könne sie nicht so einfach loslassen.
Sei's drum, sie wird es müssen, sie wird alle beengenden Urteile aufgeben müssen, denn was soll der Mensch mit Beengtheiten im Geiste, wenn das Universum unendlich ist.
Sicherlich ist nur schwul oder lesbisch sein, oder nur hetero zu sein auch eine Beengtheit – die bedingungslosen Freuden, die sich Männer und Frauen mit- und durcheinander schenken könnten, wären grenzenlos, nicht nur die körperlichen. Deshalb fühle ich mich so ausgeschlossen, ich stelle mir junge Männer vor, die eine sorglose Körperlichkeit genießen, fern von absurden Perversionen, einfach gut sein und niedlich, das wäre so die heile Welt, die ich mir wünsche, vielleicht wird es Zeit, sich lieb zu verlieben und kindlich und auf die unschuldigste Weise, so wie damals.
(Bilder wieder rausgenommen, wirken zu düster.)
Auf eine merkwürdige Weise fühle ich mich ausgeschlossen. Ausgeschlossen, mit jungenhaften, lebendig wirkenden Männern mir Ringel-T-Shirts Kontakt haben zu können, so als wollten sie ihr Jungesein nur mit Gleichen teilen und nicht mit diesen Anderen, die Brüste haben und mit spätestens 40 unweigerlich aussehen wie Mutti. Falls es darum geht, bin ich auch schwul, ich wollte nicht wie Mutti sein, hab auch nie so ausgesehen und fühle mich eher zu Frauen hingezogen, die wie ich ihr ich würde lieber ein Junge sein aus der Kindheit ins Erwachsensein mitgenommen haben. Lesben dann halt. Die Lesben, die ich kenne, sind allesamt fröhliche, schlaue und starke Frauen, die ihren Weg gehen und sich um Gepflogenheiten nicht scheren, wie sollten sie auch, so als Randgruppe.
Es gibt sicherlich tausend Gründe und ebensoviele Untersuchungen darüber, warum Menschen homosexuell sind, ob vererbt oder sonstwie. In den letzten Tagen bewegt sich das Thema in mir. Mit Mama spreche ich auch manchmal darüber, ich hatte ihr von der Buddhistin erzählt, die eine kurze Zeit in mich verliebt war, ich aber leider ihr Begehr nicht erwidern konnte. Es hat eine Weile gedauert, es gab dramatische Gespräche, und auch ich musste weinen darüber, dass das, was so ist, nun mal so ist, nicht nur sie. Aber der Wunsch, miteinander befreundet zu sein und die Gemeinsamkeiten sind so groß, dass wir uns nun als Frauenfreundinnen treffen können, ohne den sexuellen Ballast; vielleicht gibt es noch ein minimales Flirtelement, das ich sehr mag – und sie hoffentlich nicht allzu belastet.
Mama jedenfall hört meinen Erzählungen mit, wie ich finde, unangemessener Skepsis zu, so als wäre die Buddhistin eine ständige Gefahr für mich, endgültig in ein sündiges, weil lesbisches Leben zu fallen. Ich lache sie dann immer aus, viele ihrer Einwände (zu anderen Lebensthemen) sind sicherlich diskussionswürdig, aber hier muss ich immer so schallend lachen, dass auch ihre Mundwinkel irgendwann, wenngleich auch sonderbar süffisant, beginnen zu zucken, dann sagt sie nochmal sowas wie, früher kamen solche Leute dafür ins ... ähem, wurden weggesperrt, mit diesem Vorurteil sei sie nun mal aufgewachsen, irgendwas muss doch dran gewesen sein, das könne sie nicht so einfach loslassen.
Sei's drum, sie wird es müssen, sie wird alle beengenden Urteile aufgeben müssen, denn was soll der Mensch mit Beengtheiten im Geiste, wenn das Universum unendlich ist.
Sicherlich ist nur schwul oder lesbisch sein, oder nur hetero zu sein auch eine Beengtheit – die bedingungslosen Freuden, die sich Männer und Frauen mit- und durcheinander schenken könnten, wären grenzenlos, nicht nur die körperlichen. Deshalb fühle ich mich so ausgeschlossen, ich stelle mir junge Männer vor, die eine sorglose Körperlichkeit genießen, fern von absurden Perversionen, einfach gut sein und niedlich, das wäre so die heile Welt, die ich mir wünsche, vielleicht wird es Zeit, sich lieb zu verlieben und kindlich und auf die unschuldigste Weise, so wie damals.
(Bilder wieder rausgenommen, wirken zu düster.)
akrabke | 05. Mai 2013, 20:21 | 0 Kommentare
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