Topic: Arbeitstisch
Und trotz alldem entwerfen der Bildhauer und ich (für) die Zukunft. Nach vorn. Ich habe keine Angst. Weder vorm Sterben, noch vorm Misslingen des Plans. Wir sind von Unendlichkeit umgeben, wir sind unsrer Zeh'n nämlich, ein kleines Spiel mit den Zehen, dazu die Stimmlage zwei Oktaven höher. Und die eins, die im Russischen übrigens оди́н ist, Odin, bin ich die einzige, die sich darüber wundert? Odin ist das Eine; ohne ein Zweites.
Wir saßen zu sechst beim Geburtstagsfrühstück des Lehrers, der Bildhauer, die Busenfreundin, der Ex-Kumpel, die (vom Krebs) Genesene, sie zeigt uns ihr haarleeres Haupt, und es ist berührend, wie ihr alle zusprechen, sich nun ohne Haarteil in die Öffentlichkeit zu trauen. Über andere Dinge lachen wir viel, aus Spaß benutzen/zensieren wir Wörter wie Sputnik oder Erdgasverknappung, der Ex-Kumpel referiert wie vor 30 Jahren schon über die richtige Atmung, die ja kaum möglich ist hinter der Maske, haha, es gibt Champagner, der nach fast nichts schmeckt, eine launige Endzeitstimmung, mein Bildhauer krebsrot vor Gekichere und dadurch ausgelöste Schnappatmung, er ist immer noch der beste alle Männer, seit siebeneinhalb Jahren sind wir beieinander.
Seit einigen Wochen bin ich unabwechselnd bei ihm zu Gast, sitze, während er das Mahl zubereitet, auf dem kleinen Schemel in der Küche an der Heizung, stricke, häkele oder knüpfe, dazu bekomme ich Anis-Schnäpse gereicht, die Unterhaltung ist äußerst rege und verrührt auf abenteuerliche Weise Schurbel- mit Realpolitik, Kunst mit Spirituellem, da gibt es kaum Grenzen.
Es gibt aber eine Grenze des Denkens mit mir allein. Ich hatte sie bereits überschritten, oder mich ihr soweit angenähert, dass es weh tat. Ich kann vieles davon begreifen, ich begreife die Gemeinschaft, die dahinter steht, die dem eine Art schrecklicher Geborgenheit verspricht, der ihr angehört, ob freiwillig oder gezwungenermaßen. Anscheinend erinnere ich mich, wohl aber aus einem anderen Leben her. Michael Jacksons We Are The World wurde anlässlich der Haiti-Katastrophe vor Jahren neu aufgenommen, und es sind alle diese Leute dabei. Ihre Beweggründe mitzumachen, sind seltsam unemotional, die meisten benutzen eine Wendung mit to have to.
Michael wie ein Engel, fast enthebt er sich der Schwerkraft, es ist eine Freude, ihm zuzusehen.
Wir saßen zu sechst beim Geburtstagsfrühstück des Lehrers, der Bildhauer, die Busenfreundin, der Ex-Kumpel, die (vom Krebs) Genesene, sie zeigt uns ihr haarleeres Haupt, und es ist berührend, wie ihr alle zusprechen, sich nun ohne Haarteil in die Öffentlichkeit zu trauen. Über andere Dinge lachen wir viel, aus Spaß benutzen/zensieren wir Wörter wie Sputnik oder Erdgasverknappung, der Ex-Kumpel referiert wie vor 30 Jahren schon über die richtige Atmung, die ja kaum möglich ist hinter der Maske, haha, es gibt Champagner, der nach fast nichts schmeckt, eine launige Endzeitstimmung, mein Bildhauer krebsrot vor Gekichere und dadurch ausgelöste Schnappatmung, er ist immer noch der beste alle Männer, seit siebeneinhalb Jahren sind wir beieinander.
Seit einigen Wochen bin ich unabwechselnd bei ihm zu Gast, sitze, während er das Mahl zubereitet, auf dem kleinen Schemel in der Küche an der Heizung, stricke, häkele oder knüpfe, dazu bekomme ich Anis-Schnäpse gereicht, die Unterhaltung ist äußerst rege und verrührt auf abenteuerliche Weise Schurbel- mit Realpolitik, Kunst mit Spirituellem, da gibt es kaum Grenzen.
Es gibt aber eine Grenze des Denkens mit mir allein. Ich hatte sie bereits überschritten, oder mich ihr soweit angenähert, dass es weh tat. Ich kann vieles davon begreifen, ich begreife die Gemeinschaft, die dahinter steht, die dem eine Art schrecklicher Geborgenheit verspricht, der ihr angehört, ob freiwillig oder gezwungenermaßen. Anscheinend erinnere ich mich, wohl aber aus einem anderen Leben her. Michael Jacksons We Are The World wurde anlässlich der Haiti-Katastrophe vor Jahren neu aufgenommen, und es sind alle diese Leute dabei. Ihre Beweggründe mitzumachen, sind seltsam unemotional, die meisten benutzen eine Wendung mit to have to.
Michael wie ein Engel, fast enthebt er sich der Schwerkraft, es ist eine Freude, ihm zuzusehen.
akrabke | 05. März 2022, 10:17 | 0 Kommentare
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