Donnerstag, 26. September 2013
Langsam wieder aus dem Dunklen auftauchen und wenn ich mich ruhig verhalte, lässt auch das Herzstolpern nach. Jeder sattvische Gedanke löste Schuldgefühle aus – warum zufrieden sein (wollen), wenn es anderen Menschen schlecht geht. Nach einer Erlaubnis zum Glücklichsein fragen, wie absurd. Die Beschäftigung mit den Kriegskindern und den Kriegsenkeln hat mich mehr belastet als ich dachte. In Träumen der letzten Nächte habe ich weinen müssen. Jetzt aufhören, die Welt retten zu wollen. Lange Gespräche mit meiner Schwester Dudi über Vergangenes. Sie redet von moralischer Verpflichtung, während ich in größeren Zeiträumen denke, und trotzdem zeitweilig die Beobachterposition verliere. Das symbiotische Verlangen dieser Familie (dieses Lebens) ist sehr stark, Wahres und Falsches vermischen sich in äußerst irritierender Weise mit undurchschaubaren Spielchen, die wir nur langsam entwirren. Der Herzmuskel nimmt jede Feinheit war, auf jeden meiner Atemzüge und Gedanken reagiert er, jede Ungerechtigkeit registriert er mit einem brennenden Gefühl.