Freitag, 17. Januar 2014
Es ist verlockend, mich selbst zu zitieren. Mit einer kleinen Abwandlung:
"Ich bin jetzt durch mit der Bloggerei."




Freitag, 1. November 2013
Nicht vergessen, immer zurück auf die Metaebene springen, und auf die Metaebene der Metaebene. Trotzdem immer wieder hineinfallen ins tägliche Geschehen, wenn doch nur das Zerren nicht wäre, so als wäre dies Wenige das Einzige, was es gibt. Und dann das Erstaunen darüber, dass diesen Sprung sonst niemand kennt. Sich niemand traut, jenen Sprung ins Nichts, wo bloß noch Wahrheit ist, und diese ist leer und still, oder wie man sie noch empfinden mag. Nicht vergessen.

Viel schlafen und dann wieder höchst emsige Tage mit gestalten und kodieren und sorgen, ob die Investitionen sich lohnen. Das klebt im Kopf und kann nicht weg, ebenso die vor Tagen gehörten Lieder, die gleich beim Aufwachen zur Stelle sind, als hätten sie die bewusstlose Nachtzeit neben dem Kopfkissen gewartet bis du aufwachst.




Donnerstag, 10. Oktober 2013
Noch nie so viele Sitzgelegenheiten rumstehen gehabt. Ich könnte endlich mal Gäste einladen und alle hätten Platz. Eine alte Truhenbank für die Küche, in der aller Kram Platz hätte, die Körbe, das Altpapier, die Flaschen mit den alkoholischen Getränken, die niemand trinkt, Dinge eben. Sie sieht in der kleinen Küche aus wie ein Monstrum, vielleicht die Beine absägen, 55 cm Sitzhöhe, wer denkt sich sowas aus? Zum Holzwurmscreening ein Schälchen mit Eicheln hinstellen, da fressen dann die Tierchen weiter, oder das Holz mit Zwiebel einreiben zum Vergrämen.

Ich bin auch vergrämt. Die Menschen vergrämen mich von öffentlichen Orten. Überall müssen sie ihre Geräusche machen und sich in meine Hirnwindungen reinfressen; mit der Mutter still im Dom gesessen, und wer muss gerade in dieser Viertelstunde hochhackig nach den Opferkerzen schauen kommen, dann hochhackig weg, um Neue zu holen, dann wieder hochhackig her und jede einzeln auf das Metallregal scheppern, und noch eine – und noch eine.

Ich weiß nicht, wo die Wut herkommt, die ist ja nicht erst seit dem misslungenen Retreat da. Zuhause wenigstens ist es friedlich, während möglicherweise holzliebhabende Wesen in der Küche vor sich hinfuttern, sitze ich still auf der Matte, halbe Stunde um halbe Stunde, momentelang bringe ich den Geist zum Schweigen, erreiche wieder diesen flow und wie das Mantra da in der Leere schwebt, ist bemerkenswert, die Zeilen vertauschen sich, ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie überhaupt eine Reihenfolge haben, und tatsächlich, diesen namenlosen Zustand genießen als einen der bisher höchsten – ob es jemals ein Ziel, ein Ende dieses Strebens gibt? In der Theorie kenne ich die samadhis beim Namen, savikalpa oder nirvikalpa. Wie sich sich anfühlen … – es gibt keine rechten Worte für das mögliche Geschehen beim Rumsitzen.

Überhaupt ist Sprechen nicht das Wahre
(Punkt setzen und schweigend ab)




Mittwoch, 2. Oktober 2013
  • wie die Sonne durch die immer noch grünen Blätter des Waldes fällt, und wie die Buddhistin und ich dort gehen, und wie uns in der Gaststätte des Aussichtsturms Gesprächslärm entgegenknallt,
  • wie die Lieblingschefin mir Fotos von meinem Blumenstrauß zeigt, den einzigen, den sie mit nach Hause genommen hat nach der Einweihungsfeier,
  • wie ich mit einem (mir unbekannten) guten Freund der Gärtnerin in lebhaftes Gespräch komme, und wie seine Partnerin ihn mit einem Kuss (als den Ihren) markiert,
  • wie buntes Licht durch die Glasfenster des Doms auf Mama und mich zeigt, wie wir dableiben für eine Weile,
  • wie mir im Taxi beinahe Tränen kommen bei I really wanna see you, really wanna be with you, really wanna see you lord, but it takes so long my lord, um uns der Abendhimmel,
  • wie sich der selbst gestrickte (und sofort Lieblings-)Pullover von innen anfühlt,
  • wie ich eineinhalb Stunden in der Stille sitze und wie ich das genieße,
  • wie die frisch gekochte Ghee duftet.
  • Und Nachtrag: Wie Julian und Sean Lennon heute aussehen.