Allein mach ich das nie, im Bett frühstücken. Aber heute. Mit dem Bildhauer zusammen gibt's immer zuerst Kräutertee, wenn ich noch halb schlafe, dann, nach etwas reden oder lesen, Kaffee frisch gemalen und süßen Toast oder Croissants ans Bett. Wenn ich allein bin, steh ich sofort auf und spule das Morgenthema ab, duschen (oder auch nicht), oft raus zum lieben Italiener bei Peccorinobrötchen mit selbstgemachtem Pesto, oder daheim mit ayurvedischem Griesbrei in jeder Menge Ghee gekocht. Aber heute – Sonne scheint rein und löst langsam die depressiven Verspannungen der Nacht, ich weiß nicht, wo das Zeug immer herkommt, wie eine dunkle Wolke schwebt es über meinem Geist, aus Tagesresten, Unerledigtem und Sorge über Mama.

Es ist wirklich quatsch, sich Sorgen zu machen, das begreife ich mehr und mehr, und so kontraproduktiv. Wahrscheinlich haben die Sorgen rein gar nichts mit wahrem Geschehen und Gefühlen der Pflegeperson zu tun. Alles bloß Projektion. Alles meins. Wie schön es dann ist, sich tatkräftig zu kümmern, ein freundliches Telefonat über dies und das, Lebendigkeit streuen, unangestrengt und leicht. Wie im Zen.

– und jetzt aufstehen.