undsoweiter, ich will machen. In der Planung sind verschiedene Projekte, unter anderem das Neukonzipieren meiner Website. Es soll Fotogalerien geben – aber schon die würden bedeuten, die Fotos zu sichten, ordnen und zu benennen. Dazu ein CMS installieren und so weiter. Ausufernd. Und bevor ich beginne, taucht die übliche Frage auf: Wozu? Dass ich ende wie die Busenfreundin, die seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten versucht, der Fotografien Herr zu werden, die im Laufe ihres Lebens entstanden sind, Unmengen von ihnen sicherlich bemerkens- und erhaltenswert. Mittlerweile beherrscht das Chaos im Arbeitszimmer sie statt umgekehrt, Grund genug auf steter Flucht davor zu sein, ihr Therapeut ist auch schon sauer. Oder nehmen wir die (ehemalige) Bürokollegin, ich mag gar nicht darüber schreiben, wie sehr ich leide, dass sie sich so verzettelt. Jetzt hat sie mit Handlettering angefangen und präsentiert mir unsägliche Titelentwürfe für ihr Buch, das sie seit vier Jahren machen will. Außerdem nimmt sie meine Workflow-Vorschläge nicht an. Verdammt, wie oft haben wir schon darüber geredet, erst eine Art Handmuster zu machen, mit Fotoabzügen, und so weiter.

Wahrscheinlich verirre auch ich mich gerade in den ziellosen Aktionen meiner Freunde. Undsoweiter. Ein gutes Wort. So funktioniert nämlich der Geist: Undsoweiterundsoweiter.

Lieber wieder aufs Sofa und weiterlesen: Zen in der Kunst des Bogenschießens, der Schüler-Klassiker von Eugen Herrigel. Vor über dreißig Jahren gelesen und jetzt neu gefunden. ..., dass es eine verschwenderische Fülle heilig gehaltener Zen-Texte gibt. Sie haben indessen die Eigenschaft, nur dem ihren lebensspendenden Sinn zu offenbaren, der aller entscheidenden Erfahrungen gewürdigt worden ist und somit aus diesen Texten herauszulesen vermag, was er unabhängig von diesen schon hat und ist. ... Zen kann somit wie alle Mystik nur von dem verstanden werden, der selbst Mystiker ist ... An diesem Text wiederum die eigene Entwicklung erkennen, macht gerade froh.