Nach zwölf Jahren habe ich jetzt den HK'schen MacMug-Kalender von 2002/03 entsorgt (zu sehen hinten oben rechts; wie klein die Wohnung in einer der teuersten Städte der Welt, 1200 DM für knapp 30 qm). Bunt trägt er comicartige Illustrationen von Schweinen. Bedeutungsschwer, gewiss. Er erinnerte unter anderem an all die gesammelten Geburtstage. Ich werde keine aufheben, sondern vergessen sein lassen. Unter anderem Anderem ist er einer der Gegenstände aus meiner Zeit in der großen Stadt. Ein Dutzend Jahre her. Die Farben des Kalenders sind verblasst, nicht aber die inneren Bilder.

Erinnerungen – wie schön das Wort.

Im Moment besitzt das Leben hier eine friedliche Farbe. Trotz unheilvoller Geschehnisse weltweit. Es ist äußerst angenehm, die Dinge anders, nämlich aus einer Entfernung, wahrzunehmen. Es ist andererseits viel Gutes wahr geworden, das ich vor einem Dutzend Jahren mir nur erhoffen konnte. Wie lange es wohl noch schön bleibt, mit dem Bildhauer Zeit zu verbringen, mittags durch die Natur zu gehen, zu fahren, zur Zeit mit dem Auto, sobald das Wetter besser ist wieder mit dem Rad. Das Alleinsein bekommt dadurch eine andere Kraft und bleibt dennoch Bedürfnis. Es gibt immer wieder eine leichte depressive Unterströmung, ganz besonders, wenn ich Zeit nicht sinnvoll nutze.

Deshalb: Lass uns gemeinsam atmen.*

*rief eine Mutter in die Schreiorgien ihrer kleinen Tochter. Sie solle sich doch beruhigen. Gemeinsam atmen, das hilft bestimmt. (Das ist nur ein ganz kleines bisschen ironisch gemeint, am besten wir atmen jetzt alle mal gemeinsam.)