Wie sie alles zerreden und zerlegen. In alles reinreden und ihre tausend Begriffe als lebensnotwendig deklarieren. Verkorkste Moralvorstellungen wieder und wieder vortragen. Dabei ist es einfach. Das Göttliche ist einfach. Kein Wunder, wenn man nichts mehr verstehen kann, wir haben uns so sehr entfernt. Die Geschlechter, die Arbeitsbedingungen, das Geldsystem, die Krankheitskeime, die Maschinen und all die Apps. Wer hat bloß angefangen, Programme Apps zu nennen, und wer hat gesagt, dass dies und jenes gut für die Gesundheit sei? Wer hat uns so verwirrt, dass wir uns selbst nicht mehr verstehen?
Auf der 50-Jahr-Feier des alternativen Veranstaltungszentrums fanden sich viele Besucher meines Alters ein. Wir alle waren gleich gealtert. Manche mehr, manche weniger. G. machte ein Foto von mir und dem Bildhauer, Iso 1600 ist sehr halsfaltenfreundlich, stelle ich fest. Es gab so einen Bildungsbus von einer Uni des Umlandes, aus den 50ern oder so, man konnte ein bisschen basteln und drucken, aber wir beide saßen nur drin auf schönen alten Sitzen und tranken zwei Bier. Wir fühlten uns wohl. Es ist wirklich alles ganz einfach. Es spielte eine Band, etwas punkig und schnell, mit einer Sängerin, die sich bestimmt selbst Schlampe nennt, sie trat barfuß auf mit kurzem Jeansrock und einem lappigen T-Shirt von KiK oder so und sang ganz wunderbar unprätenziös leger und stand und lag und saß mal hier und da so rum. Meine Begeisterung war groß auf diese einfache Weise, kam so aus mir, dass ich ihr einfach zuwinken musste.
Vorhin besuchte ich mal wieder fb. Einige Bekannte hatten sich abgemeldet. Dieser ganze pädagogische Drang der (von mir abonnierten) Kunstkanäle geht mir so richtig auf den Geist. Wie man immer alles verbietet, was nicht sein darf -- Meinungen, Tendenzen -- alles kontrolliert und in diverse Bahnen gelenkt und das Selbstdenken unmöglich gemacht. Dialoge werden beschnitten, Wörter durch Dauernutzung diktiert oder durch Missachtung still zensiert. Ich musste tatsächlich nach dem Wort zensieren suchen und finde gleich an dritter Stelle das bpb mit einem Titel Meinungsfreiheit und ihre Grenzen. Das passt zu ihr. Ihr Druckwerk fluter habe ich zwar noch aus gestalterischen Gründen abonniert, es ist aber unlesbar geworden.
Meine beiden großen Sommerreisen zu Familienmitgliedern waren schön. Dudi, der Neffe und sine Fru, und die kleine Großnichte, die bald ein Geschwisterchen bekommt, die zweitgradige Nichte, die Kusine nebst Mann. Ich habe Strand gesehen und Wetter, gewandete Menschen aus fernen Zeiten, ich selbst gewandet mit Selbstgenähtem, mich wieder und wieder auf diese einfache Weise wohlfühlend, da-seiend, lachend, die geliebten Menschen wahrnehmend als sie selbst. Wie ich mit der Kusine auf dem Balibett liegend, dieselbe fast mit Dudi verwechselt habe, eine kleine Ähnlichkeit bei Augen, Mund und Sprache. Und all die Mittelalter-Люди, die sich schön gemacht hatten und ich nicht davon ablassen konnte zu postulieren, dass sich alle Leute fortan nur noch so kleiden mögen.
Und dann werde ich mit meinem gehäkelten Objekt A Pocketful Of Hope bei einer Ausstellung zu sehen sein. Und ich nehme an einem achtwöchigen Online-Camp zum Russisch-Lernen teil. Und ich werde meinen Geburtstag nicht feiern, sondern alle Freunde einzeln zu einem Getränk bitten. Es sind nicht mehr so viele, die mir einfallen. Es ist einfacher geworden.
Auf der 50-Jahr-Feier des alternativen Veranstaltungszentrums fanden sich viele Besucher meines Alters ein. Wir alle waren gleich gealtert. Manche mehr, manche weniger. G. machte ein Foto von mir und dem Bildhauer, Iso 1600 ist sehr halsfaltenfreundlich, stelle ich fest. Es gab so einen Bildungsbus von einer Uni des Umlandes, aus den 50ern oder so, man konnte ein bisschen basteln und drucken, aber wir beide saßen nur drin auf schönen alten Sitzen und tranken zwei Bier. Wir fühlten uns wohl. Es ist wirklich alles ganz einfach. Es spielte eine Band, etwas punkig und schnell, mit einer Sängerin, die sich bestimmt selbst Schlampe nennt, sie trat barfuß auf mit kurzem Jeansrock und einem lappigen T-Shirt von KiK oder so und sang ganz wunderbar unprätenziös leger und stand und lag und saß mal hier und da so rum. Meine Begeisterung war groß auf diese einfache Weise, kam so aus mir, dass ich ihr einfach zuwinken musste.
Vorhin besuchte ich mal wieder fb. Einige Bekannte hatten sich abgemeldet. Dieser ganze pädagogische Drang der (von mir abonnierten) Kunstkanäle geht mir so richtig auf den Geist. Wie man immer alles verbietet, was nicht sein darf -- Meinungen, Tendenzen -- alles kontrolliert und in diverse Bahnen gelenkt und das Selbstdenken unmöglich gemacht. Dialoge werden beschnitten, Wörter durch Dauernutzung diktiert oder durch Missachtung still zensiert. Ich musste tatsächlich nach dem Wort zensieren suchen und finde gleich an dritter Stelle das bpb mit einem Titel Meinungsfreiheit und ihre Grenzen. Das passt zu ihr. Ihr Druckwerk fluter habe ich zwar noch aus gestalterischen Gründen abonniert, es ist aber unlesbar geworden.
Meine beiden großen Sommerreisen zu Familienmitgliedern waren schön. Dudi, der Neffe und sine Fru, und die kleine Großnichte, die bald ein Geschwisterchen bekommt, die zweitgradige Nichte, die Kusine nebst Mann. Ich habe Strand gesehen und Wetter, gewandete Menschen aus fernen Zeiten, ich selbst gewandet mit Selbstgenähtem, mich wieder und wieder auf diese einfache Weise wohlfühlend, da-seiend, lachend, die geliebten Menschen wahrnehmend als sie selbst. Wie ich mit der Kusine auf dem Balibett liegend, dieselbe fast mit Dudi verwechselt habe, eine kleine Ähnlichkeit bei Augen, Mund und Sprache. Und all die Mittelalter-Люди, die sich schön gemacht hatten und ich nicht davon ablassen konnte zu postulieren, dass sich alle Leute fortan nur noch so kleiden mögen.
Und dann werde ich mit meinem gehäkelten Objekt A Pocketful Of Hope bei einer Ausstellung zu sehen sein. Und ich nehme an einem achtwöchigen Online-Camp zum Russisch-Lernen teil. Und ich werde meinen Geburtstag nicht feiern, sondern alle Freunde einzeln zu einem Getränk bitten. Es sind nicht mehr so viele, die mir einfallen. Es ist einfacher geworden.