Sonntag, 11. August 2019
Es ist ein Drama mit den Geräten, wieder einmal ist das Grafikboard durchgeschmort, eine Fehlkonstruktion des 11er-Jahrgangs, einfach zu heiß. Ersatzteil gibt es nicht mehr, die Reparatur dauert, das Suchtverhalten aber lässt sich nicht so einfach abstellen, das neun Jahre alte Netbook ist zu langsam fürs flotte Surfen (Ladezeit von wetteronline ca. fünf Minuten), und jetzt sitze ich an einer Art Kindergerät mit Windows 10, angenehmer Tastatur, Touchscreen, Fingerkuppenerkennung und langer Batterielaufzeit für 200 Euro. Irgendwie toll. Wenn der Mac zurückkommt, werde ich ihn ausschließlich fürs Arbeiten nutzen und mit dem Kleingerät hier daddeln. So kann ich vielleicht noch ein paar Jahre hinauszögern, was mich ansonsten tausende Euro an soft- und hardware kosten würde. Der Browser edge ist natürlich quatsch und das windows erlaubt keine Installation von Fremdprogrammen, zu Ihrer Sicherheit, es sei denn, man löste diesen blöden Modus auf, und das ließe sich aber nicht rückgängig machen, alles klar. Ich tendiere sowieso zu Linux, aber dann geht die Garantie flöten.
Dann frag ich mich, warum muss ich auch dauernd online sein und alle fünf Minuten nach dem Wetter schauen? Wieso lauf' ich nicht durch den Rest-Sommer, schaue in den Himmel, wahlweise von einer Hängematte aus oder durch hochgewachsenes Gras, aus dem Grillen zirpen und Tautropfen perlen … und so weiter mit romantischen Vorstellungen einer rein analogen Zeit, die erst wieder zurückkommt, wenn der Strom ausfällt. Übrigens eine meiner Lieblingsvorstellungen von einer richtigen Apokalypse: Stromausfall. Noch vor Vulkanausbruch, Erdbeben, Meteroiteneinschlag oder Hochwasser.