Samstag, 14. November 2015
Ist im Frühjahr sechs Jahre her, dass ich nicht mehr in der Band spiele. Keine Reue. Heute das erste Mal, dass ich sie sehe. Immer noch keine Reue, aber ich erkenne das Gefühl von Gemeinschaft und Aufregung, das ich damals hatte. Ich am Bass – ein bisschen hochgestapelt, der jetzige Basssist kann das viel besser, er gibt sogar Melodien, während ich mehr oder weniger vor mich hingeachtelt oder -geviertelt hatte. Der zweite Gitarrist macht die Songs lebendiger, drei der Stücke kenne ich noch und die neuen Sachen gefallen mir auch, aber ich nähre mich bloß von der Erinnerung des Gefühls, das jetzt lange hinter mir liegt. Ich höre nicht mehr gerne Musik, fast gar nichts, und oft, wenn ich irgendwo bloß eine Zeile oder bekannte Sequenz höre, dudelt es in mir weiter über Tage, unerhebliches Zeug und nervig in seiner Schleife.

Es ist vieles aus Bildern gemacht. Eine Bassistin sein, bewundernde Blicke bekommen, und vielleicht sogar cool gefunden zu werden. Damals hätte es mir viel bedeutet, obschon wir in keiner Weise bekannt waren, irgendwie lokal, höchstens. Der Rückblick befremdet mich, ich verteile Lob, stelle meine leere Bierflasche zurück auf den Tresen und gehe ohne mich zu verabschieden nach Hause.