Topic: natur
Aushalten. Wir haben keine Lösung, Mama graut vor dem dunklen Winter und möchte nicht mehr da sein. Es gibt nichts, was ich ihr sagen könnte, ich habe mein Leben lang versucht, Sachen zu sagen, die ihr helfen könnten. Aushalten, dass es nichts zu tun gibt. Statt dessen das schwer gewordene Leben mit Hilfsmitteln ausstatten.
Am Donnerstag waren wir im Kaufhaus und haben einen wunderbaren Duffle-Coat gekauft. Sündhaft teuer. Sie sieht darin aus wie ein Mädchen. Später gehen wir zu Maria in den Dom, ein Gruppe murmelnder Menschen betet sich durch den Rosenkranz. "Erklär' Maria, dass du doch noch nicht kommst, sondern erst den neuen Mantel auftragen musst." Vier Jahre ist der alte Mantel in Gebrauch.
Ich träume, dass ich vier Jahre zurück reise, und ein Wissen mitbringe, dass die anderen noch nicht haben können. Die Lieblingschefin wohnt über mir und meckert über die falsch zugeschnittenen Gardinen, ich finde sie undankbar und nervig. Ich esse mit dem Priester eine aufwendig gebackene bunte Torte wegen meiner Patenschaft und der Kollege M. kommt mit dem Motorrad. Vor vier Jahren um diese Zeit habe ich eine Familienaufstellung gemacht und ein paar Wochen später ist Papa gestorben. Ich bin wirr im Kopf.
Wenn wir, der Bildhauer und ich, des Nachts gleichzeitig aufwachen, erzählen wir uns unsere Träume. Überhaupt erzählen wir viel, ich erbat mir Nachhilfe in Chemie und bestürzte ihn mit Fragen, die er nicht beantworten kann. Es versuchen immer sieben Neutronen den Kern zu umfliegen, darüber bin ich sehr froh, sieben, aber sie fliegen ja nicht wirklich, das ist nur ein Denkmodell, und ich frage mich, wie man auf sowas kommt, wenn man's nicht sehen kann. Unsere gemeinsame Welt nimmt Gestalt an, ich gebe was und er anderes, so werden wir beide reich.
Unter all dem ist Traurigkeit. Ich wüsste, wie man sich aufs Sterben vorbereitet, sich zentriert, gestern aber brüllte Mama mich an, der liebe Gott könne ihr auch nicht helfen. Deshalb sage ich heute am Telefon nicht viel. Ich weiß nicht was.
Ein grünes Rad kann trösten. Ein bisschen.
Am Donnerstag waren wir im Kaufhaus und haben einen wunderbaren Duffle-Coat gekauft. Sündhaft teuer. Sie sieht darin aus wie ein Mädchen. Später gehen wir zu Maria in den Dom, ein Gruppe murmelnder Menschen betet sich durch den Rosenkranz. "Erklär' Maria, dass du doch noch nicht kommst, sondern erst den neuen Mantel auftragen musst." Vier Jahre ist der alte Mantel in Gebrauch.
Ich träume, dass ich vier Jahre zurück reise, und ein Wissen mitbringe, dass die anderen noch nicht haben können. Die Lieblingschefin wohnt über mir und meckert über die falsch zugeschnittenen Gardinen, ich finde sie undankbar und nervig. Ich esse mit dem Priester eine aufwendig gebackene bunte Torte wegen meiner Patenschaft und der Kollege M. kommt mit dem Motorrad. Vor vier Jahren um diese Zeit habe ich eine Familienaufstellung gemacht und ein paar Wochen später ist Papa gestorben. Ich bin wirr im Kopf.
Wenn wir, der Bildhauer und ich, des Nachts gleichzeitig aufwachen, erzählen wir uns unsere Träume. Überhaupt erzählen wir viel, ich erbat mir Nachhilfe in Chemie und bestürzte ihn mit Fragen, die er nicht beantworten kann. Es versuchen immer sieben Neutronen den Kern zu umfliegen, darüber bin ich sehr froh, sieben, aber sie fliegen ja nicht wirklich, das ist nur ein Denkmodell, und ich frage mich, wie man auf sowas kommt, wenn man's nicht sehen kann. Unsere gemeinsame Welt nimmt Gestalt an, ich gebe was und er anderes, so werden wir beide reich.
Unter all dem ist Traurigkeit. Ich wüsste, wie man sich aufs Sterben vorbereitet, sich zentriert, gestern aber brüllte Mama mich an, der liebe Gott könne ihr auch nicht helfen. Deshalb sage ich heute am Telefon nicht viel. Ich weiß nicht was.
Ein grünes Rad kann trösten. Ein bisschen.