Topic: oh Jugend
Mit der lieben Freundin D. draußen, ausgehen nennt man das wohl. Zwecks Himmelfahrt gab es am nächsten größeren Platz ein paar Buden mit ungesunden Nahrungsmitteln, Getränken und eine Bühne, von der schnell getaktete Musik erscholl. Es regnete leicht und wir standen unter einem großen Volksregenschirm und besprachen das Leben. Meine Blicke schweiften zum Publikum, Leute beobachten, nennt man das wohl, manche hatten schon mittags begonnen zu saufen. Junge und Alte, da drüben stehen L.s Nachbarn, mit denen grüße ich mich sogar, sagt D.. Sie versucht, ihr Leben neu zu takten, L. fehlt mir, die Tages- und Abendgestaltung, die kleinen Gänge im Viertel, das Rumgesitze – auch ich hatte es gern, von ihnen Abends noch raustelefoniert zu werden, wir trafen uns dann auf dem Platz und, ja, taten genau dies: Leute beobachten. Heute nur ist L. nicht mit dabei, er kommt nicht mehr.
An uns vorbei geht dann so ein Mann, vom Aussehen her Rock-Musiker, einer, dem ich vor zwanzig Jahren noch monatelang herzblutend zu Füßen gelegen hätte seufz, gute Haare, markantes Gesicht, braune Augen, coole Klamotten und ein T-Shirt, auf dem im Kreis we're all fucked up steht, was mich besonders reizt, wenn er es politisch meinte. Wie ich ihn angeschaut hatte? Mir sind wohl die Gesichtszüge entglitten, D., die mit dem Rücken zu ihm steht und mich ansieht, lacht.
Diese Szenerie hat mich sowieso in ein längst vergessenes Sujet katapultiert, wo Männer und Frauen mit modischen Attributen aufgewertet und mit Blicken abschätzend sich gegenseitig suchend den Markt betreten. Ich bin nicht auf der Findung (und hübsche 40jährige Männer landen wohl nicht mehr freiwillig in meinenBett Heim) und deshalb überrascht es mich, wie stark ich (doch) (noch) auf solche Männer reagiere. (Ich schreibe dies mit dem inneren Lächeln einer etwas älteren Frau, die jetzt schon zum Sterben herkommt die von der niederen Minne nicht mehr gestreift werden möchte/kann/darf/muss... ach du je.)
D. und ich wären auch noch ins nahegelegene Etablissement für gute Musik eingekehrt, wenn ich nicht so durchgeregnet gewesen wäre. Zu allem Überfluss dachte ich eine zeitlang an den uraltverflossenen Geräuschemann, der möglicherweise dort am Abend die Tontechnik betreut. Da hätten mich noch mehr Retro-Gefühle erwischt – letztendlich hatten sie mich ja schon – ich weiß wirklich nicht, ob ich ihm jemals würde normal begegnen können, fröhlich und ohne mich wieder selbstbehaupten zu müssen.
Dieser Text möchte gern aus der Spielzeugabteilung abgeholt werden. (Da sieht man, was passiert, wenn man mal wieder unter Menschen geht. Viel zu viel Worte um eine Nichtigkeit.)
An uns vorbei geht dann so ein Mann, vom Aussehen her Rock-Musiker, einer, dem ich vor zwanzig Jahren noch monatelang herzblutend zu Füßen gelegen hätte seufz, gute Haare, markantes Gesicht, braune Augen, coole Klamotten und ein T-Shirt, auf dem im Kreis we're all fucked up steht, was mich besonders reizt, wenn er es politisch meinte. Wie ich ihn angeschaut hatte? Mir sind wohl die Gesichtszüge entglitten, D., die mit dem Rücken zu ihm steht und mich ansieht, lacht.
Diese Szenerie hat mich sowieso in ein längst vergessenes Sujet katapultiert, wo Männer und Frauen mit modischen Attributen aufgewertet und mit Blicken abschätzend sich gegenseitig suchend den Markt betreten. Ich bin nicht auf der Findung (und hübsche 40jährige Männer landen wohl nicht mehr freiwillig in meinen
D. und ich wären auch noch ins nahegelegene Etablissement für gute Musik eingekehrt, wenn ich nicht so durchgeregnet gewesen wäre. Zu allem Überfluss dachte ich eine zeitlang an den uraltverflossenen Geräuschemann, der möglicherweise dort am Abend die Tontechnik betreut. Da hätten mich noch mehr Retro-Gefühle erwischt – letztendlich hatten sie mich ja schon – ich weiß wirklich nicht, ob ich ihm jemals würde normal begegnen können, fröhlich und ohne mich wieder selbstbehaupten zu müssen.
Dieser Text möchte gern aus der Spielzeugabteilung abgeholt werden. (Da sieht man, was passiert, wenn man mal wieder unter Menschen geht. Viel zu viel Worte um eine Nichtigkeit.)
akrabke | 30. Mai 2025, 15:22 | 0 Kommentare
| Kommentieren